Samstag, 11. September 2021

Kalte Nacht - Anne Nordby

 Anne Nordby - Kalte Nacht

Danke an den Gmeiner Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar

Inhalt (Gmeiner Verlag)
"Hilfe! Hilfe, hört mich denn keiner? Bitte, ich will hier raus!" Keuchend lässt Tina den Kopf auf den Boden sinken. Der Geruch nach Erde ist überwältigend. Eine erste Erinnerung streift sie. Doch sie will die Bilder nicht sehen. Nicht jetzt, nicht morgen, niemals. Sie wartet auf die Erlösung - des Schlafes, der Ohnmacht, des Todes. Egal, was. Es ist zu furchtbar. Sie windet sich hin und her, will mit Gewalt verhindern, dass alles zu ihr zurückkommt. All ihre Fehler. Ihr Versagen.
Ein leises Knacken lässt sie aufschrecken. Mit aufgerissenen Augen lauscht sie in die Dunkelheit.
"Ist da jemand?"


Meine Meinung:

Schon das erste Buch und der erste Fall von Anne Nordby haben mich überzeugen können. Während des Lesens und dem Rückblick auf Toms Vergangenheit mit dem Piratenangriff auf dem Schiff dachte ich kurzzeitig schon, ich kenne das Buch schon - doch es ist wirklich nur ein erneuter Rückblick der das Handeln von Tom besser erklären soll, und es macht es einfacher das Buch auch eigenständig zu lesen ohne "Kalter Strand" zu kennen. 

Doch zurück zu "Kalte Nacht". Schnell wird klar, dass er Autounfall kein zufälliger Unfall sein kann. Es gibt keinen Grund warum Herr Nowak das Auto, mit seinen beiden Töchtern (eine davon bereits vorher tot) an einen Baum lenken sollte. 

Die schwedische Idylle schien sich für die Familie zum Albtraum verwandelt zu haben, die Dorfbewohner stehen ihnen argwöhnisch gegenüber, fürchten immer mehr die Übernahme von "Ausländern". Tom Skagen von Skanpol wird von seiner ehemaligen Jugendliebe und Kollegin aus Schweden um Hilfe gebeten. Und so zehrt nicht nur der Fall an seinen Nerven, sondern auch seine dunkle Vergangenheit die er so versucht endgültig hinter sich zu lassen.

Der Schreibstil ist fesselnd, teilweise brutal und unerschrocken. Die Kapitel kurz gehalten und springen immer wieder zwischen Gegenwart und der Zeit vor dem Urlaub umher. Das steigert zum einen den Spannungsbogen, und klärt viele Fragen auf, welche die Polizei sich stellt (warum zb. ein Handy in einer Müslipackung gefunden wird). Man kann sich die in die Charaktere und das Leben im Dorf hineinversetzen. 

Je tiefer man in der Geschichte steckte, desto erschreckender waren die Enthüllungen und dass am Ende doch alles anders war als man dachte. So ganz verstanden habe ich das Motiv bezüglich Tina nicht, da bin ich ehrlich. Aber insgesamt hat das Buch das erfüllt was es soll: Es hat mich in seinen Bann gezogen und ich habe es innerhalb kurzer Zeit ausgelesen. 

Von mir gibt es daher 4 von 5 Punkten

(Gmeiner Verlag; 2020; 506 Seiten)

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