Mittwoch, 8. September 2021

Das stumme Kind - Michael Thode

 Michael Thode - Das stumme Kind

Inhalt:
Um dein Leben rankt sich ein finsteres Geheimnis. 13 Jahre lang hast du geschwiegen. Doch jetzt ist es Zeit für die Wahrheit. Eine tödliche Wahrheit.

In einem kleinen Dorf in der Lüne
burger Heide werden zwei angesehene Männer auf grauenhafte Weise getötet. Einzige mögliche Zeugin: Anna, ein dreizehnjähriges autistisches Mädchen, das sich gern in einem Schrank versteckt und sein Leben lang noch kein Wort gesprochen hat ...

Meine Meinung:
Nur allein durch die ersten 3 Sätze der Buchbeschreibung hat mich der Titel sofort in seinen Bann gezogen und ich wollte mehr erfahren. 

Kommissar Degenhardt wird mit seinem Team zu einem brutalen Mord gerufen, welchen man als Leser vermeintlich in seiner Entstehung mitbekommen hat. Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass es sich um einen tiefen Strudel aus dunklen Geheimnissen handeln muss. Und, dass ein kleines Mädchen - welches sein Leben lang noch kein Wort gesprochen hat - womöglich der Schlüssel des Rätsels ist. Kurz darauf wird auch noch der Freund des ersten Opfers tot aufgefunden. 

Mitten in den Ermittlungen, höchste Eile ist geboten, fährt Polizeianwärterin Liebisch nach England um den Geburtstag ihrer Großmutter feiern zu können und gerät so selbst in große Gefahr. 
Dass auch der aktuelle Fall in irgendeinem Zusammenhang mit England steht wird immer wieder klar, denn der Autor springt in den Zeiten und Orten hin und her und wechselt so gekonnt zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Sie verhält sich in meinen Augen auch sehr naiv. denn sie scheint zu spüren dass sie etwas großem auf der Spur ist und hält es trotzdem nicht für nötig die Kollegen zu Hause zu informieren auf welche Informationen sie gestoßen ist. 
Doch auch Degenhardt hat mit seinen eigenen Schatten zu kämpfen. Im Laufe der Geschichte lernt man ihn immer besser kennen, mitsamt seiner eigenen privaten Probleme. 

Die Auflösung des Ganzen hat mich sehr überrascht, auch wenn mir manche Dinge schon vorher klar gewesen sind. Doch das Gesamtbild war noch nicht rund - was es am Ende des Buches dann aber war. Ich habe mir ein wenig mehr vom "stummen Kind" erhofft zu lesen, doch so oft stand die kleine Anna gar nicht im Mittelpunkt - wenngleich es am Schluss doch irgendwie um sie zu gehen schien. 

Ein solider Krimi (kein Thriller in meinen Augen), der sich flüssig lesen lies, eine grundsätzlich interessante Hintergrundgeschichte hat - und trotzdem relativ schnell wieder in Vergessenheit bei mir geraten wird.

Daher kann ich nur 3 von 5 Punkten vergeben.


(Bastei Lübbe, 384 Seiten, 2014)

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