Samstag, 18. Mai 2019

Finsteres Kliff - Sabine Weiss

Sabine Weiss - Finsteres Kliff

Vielen Dank an die Autorin für die bei Lovelybooks.de veranstaltete Leserunde und in diesem Zusammenhang kostenlos zur Verfügung gestellte Leseausgabe. 

Inhalt (lovelybooks.de):
Ein Orkantief liegt über Sylt. Nicht die beste Zeit, um auf die Insel zu reisen, doch Liv Lammers ruft die Pflicht. Auf dem Morsum-Kliff wurde eine Leiche entdeckt, kurz nach dem Biikebrennen, und der Tatort sieht aus, als habe ein blutiges Ritual stattgefunden. Das Opfer: ein Hobby-Archäologe, der angeblich einem Wikingerschatz auf der Spur war. Hat er seine Passion für die Wikinger zu weit getrieben? Oder ist die grausige Inszenierung nur ein Ablenkungsmanöver? Liv Lammers und ihre Kollegen von der Flensburger Mordkommission ermitteln in alle Richtungen. Die Zeit drängt, denn eine junge Frau ist verschwunden - die Freundin des Opfers ...

Meine Meinung:
Geschichten bzw. Krimis auf Sylt haben auf mich, seitdem ich einige Zeit selbst privat hin und wieder auf der Insel verweilte, eine besondere Anziehungskraft. 


Ich kenne die beiden anderen Fälle rund um Ermittlerin Liv Lammers nicht - sie sind auch nicht unbedingt notwendig. Ein klein wenig Hintergrundwissen über das Alter von Liv wäre nicht verkehrt gewesen - im Grunde aber wirklich nebensächlich. Das Liv früher auf der Insel lebte - mit einem Teil der Familie aber gebrochen hat und jetzt in Flensburg heimisch geworden ist - versteht man auch so. Natürlich kommt man dann nicht ohnehin ein bisschen privates in die Ermittlungen einzustreuen, sei es die Sorge um Ihre Tochter und eigene Mutter zu Hause sowie ein weniger schönes zusammentreffen mit ihrer Schwester. All das hat mit dem Fall aber überhaupt nichts zu tun! 

Liv muss sich bei dem vermeintlichen Ritualmord mit Wikingerhintergrund durch ein Konstrukt aus Lügen, Freundschaft und Hass einer Clique kämpfen. Als wäre das alleine nicht schon gruselig genug deckt sie einen handfesten Medikamtenskandal auf, der als Motiv schon fast noch mehr in den Mittelpunkt rückt.

Viele Personen kommen vor, doch Sabine Weiss hat die Namen der einzelnen Charaktere so gut gewählt, dass es nie zu einer Verwechslungsgefahr kommt. Der Spannungsbogen ist unglaublich hoch und bietet immer wieder neue Überraschungen und Wendungen. Dabei schafft es die Geschichte aber doch immer weiter realistisch zu halten und am Ende sogar zu überraschen.

Zwischen den teilweise brutalen Szenen lernt man dann sogar noch ein wenig über Sylt und die Geschichte (nicht nur der Wikinger).Wer selbst schon mal auf der Insel war wird erfreut einige Örtlichkeiten wiedererkennen. Mir hat das ungemein geholfen den Ermitterln so quer über die Insel folgen zu können.

Fazit: Ein von vorne bis hinten rasanter und spannender Krimi. Manche Dinge ahnte ich bzw. dachte ich mir, dass es einen Zusammenhang geben muss. Aber widerrum haben mich schon überrascht und ein klein wenig geschockt. 
Von mir eine volle Empfehlung und 5 von 5 Punkten!

(Bastei Lübbe; 2019; 400 Seiten)

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