Sonntag, 3. November 2019

Das perfekte Geheimnis

Das perfekte Geheimnis (Bora Dagtekin; DE 2019; 118 Minuten; FSK 12)
mit Elyas M’Barek, Karoline Herfurth, Florian David Fitz, Jella Haase, Frederick Lau, Jessica Schwarz, Wotan Wilke Möhring

Inhalt (scala-hof):
Drei Frauen und vier Männer, jeder hat ein Handy, das macht insgesamt sieben Mobiltelefone. Bei einem Abendessen kommen die Freunde zusammen und entschließen sich nach dem Essen spontan für ein Spiel: Dabei legt jeder sein Telefon auf den Tisch und alles, was auf den Handys ankommt, wird mit dem Rest der Gruppe öffentlich geteilt. So werden Nachrichten und E-Mails vorgelesen und Telefonate mitgehört. Doch was anfangs als harmloser Spaß gedacht war, artet nach und nach zu einem großen Durcheinander aus. So kommt es im Laufe des Abends zu einigen überraschenden Enthüllungen und Geständnissen. Auch wenn man meint, alle Geheimnisse im Freundeskreis zu kennen, werden diese sieben Freunde am Ende des Abends eines Besseren belehrt. Dabei stellt sich stets die Frage: Wie gut kennst du deine Freunde wirklich?


Meine Meinung:
Einen entspannten Abend mit den Mädels im Kino wollte ich erleben und war schon bei Ankunft am Kino baff, was für eine Schlange sich am Kassenhäuschen bildete. Ob es wirklich am Andrang lag oder auch die Technik beim Drucken der Tickets etwas schläfrig war - jedenfalls begann die Vorstellung 15 Minuten später als ursprünglich geplant.

Ein rappelvoller Kinosaal also durfte sich auf eine Art Kammerspiel einstellen. Die Situation für die meisten von uns wohl bekannt: Jeder hängt an seinem Handy, will keine Geheimnisse voreinander haben - aber das Handy des anderen ist dennoch Tabu. Auch wenn man misstrauisch ist, Veränderungen am Partner feststellt - man schaut einfach nicht hinein.

Charakterlich ist alles vertreten: Die Ehefrau und Mutter die selbst Therapeutin ist und alles richtig machen möchte - der aber die eigene Familie zu entgleiten droht, der Ehemann plötzlich wie ausgewechselt. Das Pärchen wo Emanzipation gelebt wird - sie geht direkt nach Geburt der Kinder arbeiten und er nimmt Elternzeit weil ihr Job angeblich mehr Geld bringt und sie eine Karrierefrau ist. Ob beiden das taugt wird sich zeigen. Das offensichtlich glücklichste Paar, schwer verliebt, frisch verlobt und natürlich überzeugt davon, dass der andere absolut treu ist und überhaupt kein Geheimnis hat. Und dann der ewige Single der alleine auftaucht und sich jedesmal gefragt wird was für eine Dame er diesmal wohl hat. 

Ja, es ist ein Remake - ich gebe aber zu die Story vorher nicht gekannt zu haben (wenngleich es im Grunde nicht überrascht wie sich dieser Abend entwickelt). Der Film lebt vom hervorragenden Cast, die Dreharbeiten müssen absolut erfrischend, komisch und sicher anstrengend gewesen sein bis alles im Kasten war. Menschlich und absolut nachvollziehbar wie die einzelnen Personen handeln - und wirklich auch ermahnen zu sehen wie schnell Missverständnisse durch Nachrichten aufkommen und das es manchmal vielleicht besser ist einfach offen zu reden, ehrlich zu sein und es gar nicht erst dazu kommen zu lassen Geheimnisse vor seinem Partner zu haben.

Der Film ist sicher keine Neuerfindung und kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber er unterhält herovrragend, die Zuschauer haben sich durchweg amüsiert, auch wenn manches vielleicht ein wenig zu übertrieben wurde. 
Unterm Strich aber auf jeden Fall sehenswert, vor allem wegen des Casts und bei seinen knapp 2 Stunden Laufzeit zu keiner Zeit langatmig oder gar langweilig. Und daher gebe ich gerne 7 von 10 Punkten.

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