Donnerstag, 7. März 2019

Einer wird sterben - Wiebke Lorenz

Wiebke Lorenz - Einer wird sterben


Ich bedanke mich vorab an das Team von lovelybooks.de, dass ich in der Leserunde zu diesem Thriller teilnehmen durfte und in diesem Zuge ein kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen habe.

Inhalt:
Sie ist allein im Haus. Allein mit ihrer Angst. Sie kann mit niemandem sprechen. Nicht einmal mit ihrem Mann. Was wissen die Leute im Auto? Und vor allem, was werden sie tun? Eines Morgens steht es plötzlich da. Das schwarze Auto. Mitten in der ruhigen Blumenstraße in einem gehobenen Wohnviertel. Darin ein Mann und eine Frau, die reglos dasitzen. Stundenlang, tagelang. Nach und nach macht diese stumme Provokation die Anwohner nervös. Allen voran Stella Johannsen, die sich immer und immer wieder die eine Frage stellt: Was wissen sie? Über die schreckliche Nacht vor sechs Jahren, als Stella und ihr Mann Paul einen schweren Unfall hatten. Einen Unfall, bei dem ein Mensch starb. Sind sie deswegen hier? Was werden sie tun? Und wie viel Zeit bleibt Stella noch?

Meine Meinung:
Es gibt nicht viel Vorgeplänkel und mit Vollgas (im wahrsten Sinne des Wortes) geht es los ehe wir 6 Jahre weiter springen, in die Gegenwart. Dem Jahrestag des verheißungsvollen Unfalls.
Stella ist mit Paul verheiratet, Pilot und eigentlich so gut wie immer unterwegs. Dessen allerdings war sich Stella vor der Hochzeit bereits bewusst.

Als nun ein unbekanntes schwarzes Auto mehr als 24 Stunden vor dem Haus parkt und die Insassen sich nicht zu bewegen scheinen bekommt Stelle - zum Teil verständlich - Panik und hat Angst. Als sie Paul am Telefon davon erzählt scheint er sie nicht ernst zu nehmen, was Stella nur noch mehr in Rage bringt, sie wird regelrecht hysterisch. Doch nicht nur das Auto - die gesamte Nachbarschaft der Blumenstraße (hervorragend gewählter Name im übrigen!!) scheint nicht so zu sein wie es nach außen das Bild abgibt. Misstrauen untereinander - und oberflächliche Freundschaften. 
Das Nervenkostüm von Stella wird immer mehr angekratzt, nicht nur das Auto sondern auch Schmierereien an der Tür, unbekannte Anrufe und Nachrichten treiben sie in den Wahnsinn. 

Hilfe sucht sie sich auf Anraten von Paul, der versprochen hat schnellstmöglich nach Hause zu kommen, bei Enno. Psychologe und Freund von Paul. Während des Gespräches bekommt man ein anderes Bild auf die Sicht des Unfalls.

Soweit so gut ... bis dahin war das Buch wirklich noch realistisch und nachvollziehbar. Danach allerdings wollte die Autorin ein wenig zu viel. Wendungen und überraschende Enden sind zwar grundsätzlich gut - doch das was hier dann zusammen gesponnen worden ist fand ich dann doch ein wenig sehr an den Haaren herbei gezogen. Vor allem wenn man bedenkt, dass seitdem 6 Jahre vergangen sind. 

Paul war mir von Anfang an irgendwie unsympathisch, Stella hingegen konnte ich schwer einschätzen. Auf der einen Seite die gebrochene, entstellte Frau die ständig in Angst lebt - andererseits aber auch unnahbar und furchtbar herrisch. 

Trotz des unbefriedigenden Endes hat mich das Buch von der ersten Seite an voll gefesselt und weglegen war nicht möglich. Ich wollte einfach wissen was hinter allem steckt. 
Von dem her vergebe ich 4 von 5 Sternen!



(Scherz Verlag; 2019; 352 Seiten)

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