Sonntag, 10. Februar 2019

Die Verlassene - Mary Torjussen

Mary Torjussen - Die Verlassene

Inhalt:
Sie hat ihn geliebt. Er hat sie verlassen. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit.
Er ist weg. Verschwunden. Hat sie verlassen. Ohne Nachricht, ohne etwas zu hinterlassen. Hannah ist verzweifelt. Ihr Freund Matt ist nicht mehr da, und es ist, als hätte es ihn nie gegeben. Denn nicht nur seine Sachen sind weg, auch seine Mails, seine Telefonnummer, jede Nachricht ist aus ihrem Handy gelöscht. Ist ihm etwas zugestoßen? Hat man ihm etwas angetan? Und plötzlich hat Hannah das Gefühl, beobachtet zu werden, glaubt, dass jemand in ihrer Wohnung war. Sie könnte ihr Schicksal stillschweigend ertragen und trauern. Aber sie findet keine Ruhe. Sie muss herausfinden, was passiert ist, egal wie ... 

Meine Meinung:
Die Nerven der Leser sollen strapaziert werden, so heißt es auf dem Buchrücken. Und die Beschreibung klingt auch so. Eine verlassene Frau, die sich beim besten Willen nicht erklären kann warum sie über Nacht sitzen gelassen worden ist und noch dazu sämtliche Erinnerungen weg sein sollen - als hätte er nie existiert. Klar, das zehrt an den Nerven und lässt einen in ein Tief stürzen. Selbstverständlich leidet da auch die Arbeit darunter - und Freunde und Bekannte können reden was sie wollen, man hört nicht darauf.

Für mich erschließt es sich aber nicht wie Hannah mehr als drei Monate so "leben" kann. Immer und immer wieder die gebetsmühlenartige Wiederholung, dass sie ihn finden möchte, nicht glaubt das er freiwillig gegangen ist. 

Als kleine Nebengeschichte, die für mich nicht so ganz Sinn ergibt, bekommt Hannah Probleme im Job, da ihre Assistentin offenbar an ihrem Stuhl sägen will und auch einer der wenigen Kollegen auf den sie sich verlassen konnte nicht ganz ehrlich ist. Alles was geschieht ist nur konsequent und irgendwie auch als "selbst schuld" zu bezeichnen. 

Hannahs Leben besteht also nur noch daraus Matt zu finden, ihn zurückzugewinnen. Koste es was es wolle. 
Es ist schwer jetzt weiter zu schreiben ohne zu viel zu verraten. Auch wenn für Hannah alles erschreckend und überraschend passiert, hatte ich doch irgendwie eine kleine Vorahnung - wenn auch nicht so extrem. 

Insgesamt finde ich hätte man auch gut und gerne um ein paar Seiten kürzen können, denn gerade am Anfang wiederholt sich ihre Trauer um Matt und die Erinnerungen an ihn und das Leben doch schon oft. Und mir stellt sich die Frage - "Warum so kompliziert" ... aber dann hätte es dieses Buch halt nicht gegeben.

Es fällt mir schwer das Buch so richtig zu bewerten. Es hat mich unterhalten und ich wollte Wissen was hinter allem steckt - doch so wirklich gefesselt und an die Nerven ging es nicht. 
Daher sind 3,5 von 5 Sternen denke ich eine faire Bewertung.

(blanvalet; 2017; 416 Seiten)

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