Samstag, 23. Februar 2019

Das Heinrich-Problem - Alexandra Holenstein

Alexandra Holenstein - Das Heinrich-Problem

Vorab bedanke ich mich bei der Autorin Alexandra Holenstein, dass ich bei der Leserunde zu diesem Buch bei lovelybooks.de teilnehmen durfte!

Inhalt (Buchrücken):
Rache üben am Mann – was kann schöner sein?
Berti Fischer, Frau in den nicht mehr ganz besten Jahren, traut ihren Ohren kaum, als Ehemann Heinrich ihr mitteilt, er habe nicht die Absicht, mit ihr alt zu werden. Bald findet Berti heraus, dass sie nicht die einzige in Heinrichs Umfeld ist, der er übel mitspielt. Berti sinnt auf Rache. Soll sie sich dafür mit den anderen Frauen um Heinrich verbünden? Was, wenn nicht alle dabei mit offenen Karten spielen und plötzlich lange Verheimlichtes an die Oberfläche drängt? Zwischen Zürich und Ascona am Lago Maggiore schmieden die Frauen ihren Plan. Jetzt hat Heinrich wirklich ein Problem…

Meine Meinung: 
Aufgrund der obigen Beschreibung habe ich mich für das Buch entschieden. Lese ich ansonsten ja doch eher spannende Krimi und Thriller hat mich - warum auch immer - der Inhalt angesprochen und für den langsam aufkommenden Frühling erheiternde Lesestunden versprochen. 

Wir lernen also Berti - Alberta - Fischer kennen. Sie arbeitet als Coach für Lebens- und Liebesfragen und sie muss ihrer Klienten Rosa helfen, während sie selbst von ihrem Ehemann Heinrich eröffnet bekommt, dass dieser sie verlassen und ausziehen möchte. Das Heinrich ein richtiger Egomane ist wird klar, als er weiterhin die Vorzüge bei Berti zu leben nutzen möchte. So lässt er sich wie selbstverständlich weiterhin von ihr bekochen. Hier schon möchte man Berti wachrütteln und fragen ob sie noch bei Sinnen ist. Überhaupt lässt sich sie unglaublich viel gefallen und hofft doch recht lange ihre Ehe zu retten. Erst nach und nach bekommt ihre Wahrnehmung gegenüber Heinrich Risse und sie hinterfragt etliche Vorkommnisse aus der Vergangenheit. 

Die Autorin lässt Berti ganz schön leiden. Denn so muss sie offen mit der neuen, jüngeren, Geliebten von Heinrich konfrontiert werden und sich auch noch von seiner Tochter vorwerfen lassen sie brauche sich ja nicht zu wundern, immerhin war sie selbst Anfangs die Geliebte. 
Doch nicht nur die neue hat einiges zu berichten, immer mehr Charaktere - jeder auf seine Art und Weise liebenswert - treten auf, und alle haben sie eine Rechnung mit Heinrich offen. Als Berti also so langsam - auch dank der Hilfe ihrer ehemaligen Klienten - aus der Lethargie erwacht setzt dies ungeahnte Kräfte in ihr frei und ihr Kämpferinstinkt ist geweckt. 
Innerlich möchte ich Berti applaudieren und sie anfeuern. Vor allem das Finale ist einfach köstlich und zu gerne hätte ich das Mäuschen gespielt um Heinrichs Reaktion mitzubekommen. 

Der Schreibstil ist einfach und flüssig, die Seiten fliegen dahin und man ist sofort in der Geschichte gefangen, auch wenn hin und wieder der Blickwinkel und aus der Sicht eines anderen Charakters geschrieben wird. Ich habe mich Anfangs tatsächlich auch ein wenig täuschen lassen und dachte Heinrich steckt einfach nur in einer Lebenskrise, aber weit gefehlt! Ein wenig mehr humoristische Unterhaltungen oder Situationen hätte ich mir vielleicht noch gewünscht. Vielleicht ist es auf die Masse gesehen zu viel harter Tobak der da zusammenkommt, aber ich möchte von einem Roman nun mal unterhalten werden, und das schafft Alexandra Holenstein auf jeder einzelnen Seite! 

Berti kann man am Ende nur alles Gute für die Zukunft wünschen, die (soviel darf man denk ich verraten) zumindest für sie harmonisch und glücklich beginnt. 


Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.


(Fischer Verlag; 2019; 386 Seiten)

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