Samstag, 14. März 2020

Kalle + Emrah - Jürgen Höreth

Jürgen Höreth - Kalle + Emrah

Vielen Dank an den Autor für die Bereitstellung eines kostenlosen Rezensionsexemplares!

Inhalt:
Die Erde ist im Eimer. Jedenfalls hat es den Anschein, schließlich strömen die Toten aus ihren Gräbern und haben gewaltigen Kohldampf. Infolgedessen geht auch die Zivilisation wie wir sie kennen zum Teufel. Städte wandeln sich zu stillen Totenhallen, Banden ohne Moral und Gewissen ziehen durch die Lande, morden, plündern, vergewaltigen. Grund genug, den Kopf hängen zu lassen, aber die beiden Freunde Kalle und Emrah geben nicht auf. Mit allzu großer Klappe und der entsprechenden Bewaffnung schlagen sie sich mit blutgeilen Rockerbanden, einem Psychopathenpärchen und machtlüsternen Bürgermeistern herum (und kümmern sich nebenbei noch um den ein oder anderen Zombieschädel). Der etwas zu romantische Kalle und die Kodderschnauze Emrah lassen sich nichts gefallen und bekommen auch mal tüchtig den Arsch versohlt, aber sie wursteln sich unverdrossen durch diese grausig neue Welt.


Meine Meinung:
Schon wieder nicht mein Lese-Genre - dennoch war ich unheimlich neugierig auf das Werk des Autors. Die Beschreibung klingt ein wenig nach einer Mischung von "Tucker&Dale vs Evil" und "Zombieland"... allein die Waffen mit denen sich Kalle und Emrah durch das versuchte Land schlagen sprechen für sich. Lassen aber hoffen, bei einer wahrlichen Zombieapokalpyse dennoch gut gewappnet zu sein.

Kalle und Emrah sind zwei sympathische Zeitgenossen. Der eine im Liebeskummer versunken und am Ausziehen bei seiner Ex - und Emrah der türkische Kumpel, der versucht Kalles Hirn wieder gerade zu rücken. Dabei nehmen die beiden kein Blatt vor den Mund, beleidigen und fotzeln sich gegenseitig und so erleben wir ein Sammelsorium an Schimpfwörtern geballt auf gut 180 Seiten. Ebenso jovial wird auch der Weg der beiden beschrieben. Detailliert und nicht für zart besaitete geeignet bahnen sich die Jungs den Weg durch das Meer von Zombies. Treffen auf dem Weg immer wieder auf andere Überlebende. Die einen schließt man ein wenig ins Herz, andere sind und bleiben A...löcher. 

Der Schreibstil ist locker und einfach und natürlich darf man hier kein literaisches Meisterwerk erwarten. Wer aber nach einer kurzweiligen Unterhaltung sucht mit wenigen Lesestunden - und ein dickes Fell hat - der wird mit dem Zombiecrash seine Freude haben.

Doch das Buch erhebt auch den Zeigefinger. Denn nicht nur die Zombies sind eine Gefahr. Überlebende versuchen ebenso skrupellos und mit allen Mitteln eben weiter am Leben zu bleiben. In einer solchen Zeit wirkliche Freunde oder zumindest jemanden zu finden auf den man sich verlassen kann stelle ich mir auch in der Realität durchaus schwer vor.

Das Cover sticht ins Auge und ist gut getroffen was den Inhalt des Buches angeht.

Von mir daher 4,5 von 5 Sternen.



(KOVD Verlag; 2020; 184 Seiten; Leseempfehlung ab 16 Jahren!!)

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