Mittwoch, 9. Mai 2018

Waldviertelmorde - Maria Publig

Maria Publig - Waldviertelmorde

Inhalt:
Walli Winzer hat die Nase voll: von den Männern, den immer länger werdenden Aufenthalten im Kosmetikstudio und von den Shoppingtouren in den Designershops der Wiener City. Als ein drohendes Burnout seine Schatten vorauswirft, weiß die erfolgreiche Inhaberin einer PR-Agentur eines ganz genau: Sie braucht Ruhe! Ein altes Haus im Waldviertel nahe Wien soll ihre künftige Oase sein. Doch schon bald erweist sich diese als intrigendurchsetzte, mörderische Fallgrube.


Meine Meinung:
Walli Winzer möchte dem Stress der Wiener Großstadt entfliehen und eine Auszeit von ihrem Beruf nehmen. Sie folgt daher ihrer Freundin in das kleine Nest im Waldviertel und bezieht ein altes Schulgebäude. Soweit so gut.
Leider wurde ich von Anfang an weder mit der Schreibweise der Autorin warm, noch mit der Hauptfigur Walli Winzer. Ich fühlte mich immer so als lese ich gerade einen Schulaufsatz, auch die Dialoge sind wie in einer schlechten Soap und ohne wenig Tiefgrund. Viele einfache Sätze mit Wiederholungen und schon allein der Name „Walli Winzer“ war mir nicht sympathisch. 
Quelle: Gmeiner Verlag


Die Autorin beschäftigt sich mit viel Geplänkel um Walli und was sie gerne hat und was nicht – und ihren Schwierigkeiten in der Dorfgemeinschaft. Und auch mit anderen Personen geht das häufig so. So wird etwa 3 Seiten lang erwähnt, dass der Polizeichef des Dorfes mit solchen Leuten wie Walli nichts anfangen kann, mit der Stadt erst recht nicht und das er froh ist, dass seine Frau ja ganz und gar anders ist. 
Die sich immer wiederholenden Passagen ziehen die Geschichte unnötig in die Länge und immer wieder muss man die Gefühlsduseleien von Walli mit durchleben.  

Warum und wieso Walli auf die Idee kommt selbst zu ermitteln obwohl es bereits mehrere Todesfälle gibt (bei Mensch und Tier) und der Täter offenbar skrupellos ist, erschließt sich mir nicht. Auch, dass dies einfach so möglich ist und es die Polizei auch noch für gut befindet. So macht sich Walli zusammen mit einem ihr bis dahin unbekannten Journalisten dazu auf die Leute zu befragen. Allgemein ist die ganze Handlung ein wenig unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen. Als dann noch Kater Filou eine so dermaßen tragende Rolle bekommt war es bei mir ganz vorbei. 

Leider vermisste ich den angekündigten Witz und die Skurrilität die das Buch versprochen hat. Auch Spannung war wenig geboten, wobei die grundsätzliche Handlung Potential gehabt hätte. Überraschend natürlich als der Täter enttarnt war, aber auch hier die Handlung drum herum eher träge. Als springt man mit einem lauten „Buh“ um die Ecke und rennt kichernd davon. 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich auf Grund der Buchbeschreibung tatsächlich einen unterhaltsamen Krimi erwartet hatte, der ein wenig österreichischem Charme versprüht. Diesbezüglich wurde ich enttäuscht, ebenso von der Spannung der Handlung und der Schreibweise / des Schreibstiles. Letzteres ist allerdings Geschmackssache. 

Ich denke aber, dass die Geschichten sich steigern, denn das ist offenbar das erste Buch von Maria Publig in diesem Genre.

Von dem her kann ich leider nicht mehr als 1,5 Sterne vergeben. 

Vielen Dank an Petra Wendler und den Gmeiner Verlag, dass ich das Buch kostenfrei zur Rezension zur Verfügung gestellt bekommen habe!

(Gmeiner Verlag; 2018; 310 Seiten)

1 Kommentar:

  1. Oh weh...ich habe das Buch auch vom Verlag hier....na, dann lasse ich mich mal überraschen....
    Liebe Grüße
    Martina

    AntwortenLöschen