Samstag, 18. November 2017

Fremdes Leben - Petra Hammesfahr

Petra Hammesfahr - Fremdes Leben

Inhalt (Klappentext)
"Mach sie tot, mach sie tot!" Mit diesen Worten im Kopf erwacht eine Frau auf einer Intensivstation. Doch wer hat das gesagt? War sie gemeint? Wer ist sie überhaupt? Fast zwei Jahre soll sie im Koma gelegen haben, doch sie weiß nichts mehr. Den Mann, der sie mit Claudia anspricht und sich als ihr Ehemann Carsten Beermann vorstellt, kennt sie nicht. Auch der erwachsene Sohn, der von seiner leidvollen Kindheit erzählt, ist ihr fremd. Erst als sie sich an einen kleinen Jungen erinnert, der in einer brennenden Wohnung nach seiner Mutter ruft, keimt in ihr ein entsetzlicher Verdacht …


Meine Meinung:
Quelle: Randomhouse Bloggerportal
Stellt euch vor, ihr erwacht. Wisst nicht wo ihr seid und seit wann ihr dort schon seid. Und dann werdet ihr auch noch mit falschem Namen angesprochen. Was nach einem absoluten Albtraum klingt ist für Claudia grausige Realität. Durch einen schrecklichen Unfall vor über 2 Jahren ist ihr Leben nicht mehr so wie es war. Das Gesicht entstellt, sie muss das Laufen neu erlernen und in ihrem Gedächtnis klaffen große Lücken. Mit Hilfe der Ärzte und Schwestern im Krankenhaus gelingt es Claudia allerdings kleine Erinnerungsfetzen wiederzu gelangen. Doch wem kann sie vertrauen, wer sagt ihr wirklich die Wahrheit? Ihr Ehemann - von dem sie schon vor dem Unfall getrennt war - kümmert sich nach dem Aufwachen um das nötigte und sorgt liebevoll dafür, dass sie nach ihrer Zeit in der Reha in ein eigenständiges Leben zurück kann. Freunde hat sie offenbar keine (mehr).

Doch Claudia glaubt nicht an die Geschichten die ihr aufgetischt werden, ihre Erinnerung erzählt ihr immer wieder etwas anderes und so macht sie sich auf die Suche nach Lösungen und begibt sich bei der Reise in die Vergangenheit in große Gefahr. 
Was hat es mit Cilly auf sich - und viel mehr, wer ist Cilly, die sie glaubte Anfangs selbst zu sein? Wer sind Achim und Ulf, und was geschah mit dem kleinen Erik? 

Lange Zeit tappt man als Leser genauso wie Claudia im dunkeln und verzweifelt mit ihr. Jeder ist verdächtig - und auch Claudia scheint nicht unbedingt eine sympathische Zeitgenossin gewesen zu sein. Durch ihre Amnesie weiß man auch nicht ob die Erinnerungen, die Claudia immer wieder erlebt, nicht doch nur Träume sind.  

Das Ende - man sollte hier nicht zu viel verraten - ist dann schon ein wenig überraschend, wenngleich doch auch durchaus logisch. 

Die einzelnen Charaktere ergeben eine stimmige Geschichte, vor allem natürlich Claudia ist sehr facettenreich, geheimnisvoll und geprägt vom Leben. Alle anderen Namen die auftauchen werden relativ kurz belichtet, mehr ist aber auch nicht nötig. 

Lesen lässt sich das Buch sehr angenehm, Petra Hammesfahr versteht es sich in den Leser hineinzuversetzen und ihn direkt mit in die Geschichte zu ziehen, so dass man glaubt als Mäuschen alles zu beobachten. 

Für mich handelt es sich bei "Fremdes Leben" nicht nur um einen Roman. Es ist auch ein klein wenig Psychodrama. 
Nach Beendigung des Buches lässt es einen doch tief durchatmen. Auch wenn manche Handlungen vielleicht ein klein wenig unrealistisch sind so bleibt man selbst doch auch mit einem unwohlem Gefühl zurück und zieht den Hut vor Claudia! 

Von mir gibt es 4,5 von 5 Punkten, da ich Anfangs ein wenig Schwierigkeiten hatte in das Buch zu finden.


Vielen Dank an Julia Jerosch vom Randomhouse Bloggerportal für die Zusendung des kostenlosen Rezensionexemplares

(diana Verlag, 2016, 496 Seiten)

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