Donnerstag, 8. Juni 2023

Maingrab - Franziska Franz

 Franziska Franz - Maingrab

Danke an den Gmeiner Verlag für die Zusendung eines kostenlosen Rezensionsexemplars.

Inhalt (GmeinerVerlag):
Ein Notarzt wird nachts zu einem Einsatz im Frankfurter Diplomatenviertel gerufen. Ein Fahrradfahrer soll verunglückt sein. Am nächsten Morgen ist der Arzt tot, eine Joggerin entdeckt seine blutüberströmte Leiche. Von den ebenfalls an den Unfallort bestellten Sanitätern fehlt jede Spur. Wurden auch sie umgebracht? Privatermittlerin Karla Senkrecht greift zu äußerst ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden und sieht sich plötzlich mit der Planung ihrer eigenen Bestattung konfrontiert.

Meine Meinung:
Ab der ersten Seite ist man als Leser sofort mitten im Geschehen. Eine brutal zugerichtete Leiche, fast schon "übertötet" kann man sagen. Von den Rettungssanitätern fehlt jede Spur. Noch nicht einmal Fußabdrücke oder irgendwas deuten darauf hin, dass weitere Personen anwesend waren. Schritt für Schritt, und natürlich mit nicht ganz gängigen polizeilichen Methoden, hilft Karla Senkrecht in diesem Kriminalroman den Ermittlern Kai Herbracht und Mia Dragovic. Jeder Charakter wird kurz vorgestellt wenn er neu in Erscheinung tritt. Bei den Verhören und gegenüber anderen wirken die beiden - bzw. vor allem Herbracht - ein wenig unprofessionell. 
Je weiter das Buch voran schreitet, desto mehr öffnen sich die menschlichen Abgründe. Und, ohne zu viel zu verraten, rücken Personen in den Blickpunkt von denen man dachte, sie sind einfache Komparsen. Und auch wenn man einen geständige Hauptverdächtige präsentiert bekommt, ist einem schnell klar, dass an ihren Aussagen und der gesamten Situation irgendetwas nicht passen kann.

Die einzelnen Kapitel haben einen Zeitstempel und sind unter sich nochmals unterteilt, wechseln so die Sichtweise. Der Schreibstil selbst ist einfach, kurz und fesselnd. Was mich etwas stört, dass man nun in jedem Buch irgendwas diverses einbauen muss. Natürlich gibt es daher ein schwules und lesbisches Paar. Früher wurde das einfach natürlich eingebaut, und jetzt habe ich als Leserin das Gefühl, jeder Autor versucht das irgendwie zwanghaft in sein Buch zu flechten, damit es für die Gesellschaft passt. Das allerdings hat keinerlei Einfluss auf meine Bewertung, denn ich habe mich zu jeder Zeit unterhalten gefühlt. Das Buch ist spannend und bis zum Schluss weiß man nicht wer genau mit welchem Motiv gehandelt hat. 

Das Motiv selbst ist traurig und schockierend. Denn für das was der/die Täter/in erleiden musste konnte Wacker nun eigentlich überhaupt nichts. 

Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen. Im übrigen muss man die anderen Bände von Franziska Franz nicht gelesen haben, jedes Buch ist eigenständig und ohne Zusammenhang.

(Gmeiner Verlag; 2023; 253 Seiten)

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