Mittwoch, 5. Januar 2022

Das Winterkarussell - Anna Liebig

 Anna Liebig - Das Winterkarussell

Inhalt: 
Nachdem die fünfzehnjährige Antonia ihre Mutter bei einem Unfall verloren hat, findet sie sich bei ihrem bislang unbekannten Großvater Otto auf dessen Bauernhof im Taunus wieder. Die Annäherung zwischen dem mürrischen Greis und dem Teenager gestaltet sich schwierig – bis Antonia ein altes Karussell in der Scheune entdeckt. Sie ist ganz verzaubert von dem nostalgischen Fahrgeschäft, und eines Abends beginnt ihr Großvater schließlich zu erzählen: von damals, als er noch ein junger Schausteller war und sich auf dem Weihnachtsmarkt in Frankfurt zum ersten Mal im Leben unsterblich verliebte ...

Meine Meinung: 
Winterlichte Vorweihnachtszeit, leichter Schneefall - und meine plötzliche Anwandlung, dass sich auch Romane - wenn der Inhalt interessant und gut geschrieben ist - schön zu lesen sind. Noch dazu bin ich ein totale Karussell, Weihnachtsmarkt, und Rummel-Fan, somit musste ich diesen Roman mit dem wunderschönen Cover einfach lesen.

Das Buch wechselt zwischen den Zeiten, der Gegenwart 1990 und dem Frankfurt vor dem Krieg 1938. 
In der Gegenwart lernen wir Antonia kennen, die ihren Vater bereits verloren hat und dann noch durch einen tragischen Unfall ihre Mutter verliert. Ihre Freundin, bei der sie halt finden wollte wendet sich auch irgendwann von ihr ab und auf Grund fehlender Angehöriger kommt sie in ein Heim. Doch dann wird ein Opa aufgetrieben, der Vater ihrer Mutter. Von dessen Existenz niemand wusste - und der selbst auch mit einem gebrochen Herzen lebt. In seinem kleinen Dorf Finsternthal  (welches es zwar wirklich gibt, aber dennoch wie die Faust aufs Auge passt) gilt er als Eigenbrödler, als alter kauziger Mann. Noch dazu hat er immer wieder Streit mit einem Nachbarn, der aus dem Dorf ein Industriegebiet machen will - und dafür Grundstück von ihm benötigt. 

Antonia macht also kurz Bekanntschaft mit ihrem Opa, als dieser zum Jugendamt bestellt wird. Doch er hat keinerlei Interesse und so steht das Mädchen wieder alleine da. Bis sie sich alleine mit dem Bus aufmacht und zu ihrem Opa fährt. Dort stößt sie in der Scheune auf sein "altes Mädchen", das nostalgische Karussell mit dem er immer auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt mit seinem Bruder und Vater war - und seine persönliche weihnachtliche Liebesgeschichte, leider ohne Happy End erlebte.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten gewöhnen sich die beiden schnell aneinander, auch weil die Dorfgemeinschaft unterm Strich doch besser funktioniert als gedacht - und so schaffen es Antonia und Otto gemeinsam ein schönes Weihnachten mit vielen Erinnerungen zu feiern. 

Der Sprung zwischen den Zeiten läss
t einen tatäschlich nostalgisch zurück in die Zeit der 30er Jahre entfliehen, den Geruch von Zuckerwatte und Apfelwein hat man ständig in der Nase und das Karussell mitsamt den Lichtern und der Musik sieht man in Gedanken seine Runden drehen. 
"Das Winterkarussell" ist ein schöner Roman, der sich gut lesen lässt, gute Laune macht und perfekt in die weihnachtliche Zeit passt. 

Von mir gibt es daher volle 5 von 5 Punkten

(Blanvalet; 2020; 336 Seiten)

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