Dienstag, 4. Februar 2020

JoJo Rabbit

JoJo Rabbit (Taika Waititi, NZL/CZ/USA/ 2019, Laufzeit 108 Minuten, FSK 12)
mit  Roman Griffin Davis, Scarlett Johansson, Taika Waititi, Thomasin McKenzie u.a.

Inhalt (kino-hof.de):
Jojo Rabbit handelt von einem kleinen Jungen, der während des Zweiten Weltkriegs lebt. Seine einzige Flucht erfolgt durch seinen imaginären Freund, eine ethnisch ungenaue Version von Adolf Hitler, der die naiven patriotischen Überzeugungen des kleinen Jungen vorantreibt. Das ändert sich jedoch alles, wenn ein junges Mädchen diese Ansichten hinterfragt und Jojo dazu bringt, sich seinen eigenen Problemen zu stellen.

Meine Meinung:
Der Film feierte zu den Hofer Filmtagen 2019 Deutschlandpremiere, leider habe ich da für keine Vorstellung mehr Karten ergattern können. Somit freut es mich umso mehr, dass der Streifen jetzt regulär in den Kinos läuft - und natürlich auch in Hof. An einem Montag für 8,50 Euro allerdings war die Vorstellung mit (inklusive mir) 5 Leuten eher spärlich besetzt. 

Die Beschreibung selbst verspricht einen satirischen Film über Hitler und die Deutschen in der Nazi-Zeit. Natürlich aus der typischen amerikanischen Sicht. 

Die Hauptrolle nimmt Jojo ein, der erste Schritte in der Hitlerjugend macht und ein reiner Deutscher sein möchte und seinem Führer treu und gehorsam dienen will - denn schließlich kämpft auch sein Vater an der Front. Es ist daher naheliegend, dass sein imaginärer Freunde wie genau eben jener Führer aussieht. Denn auch wenn der 10jährige Jojo sich nach außen stark gibt, in ihm drin sieht es doch völlig anders aus. Sein Weltbild gerät auch dann ins Wanken als er so langsam merkt, dass seine Mutter nicht ganz so treu zu sein scheint und ein düsteres Geheimnis in der Wand bewahrt. 

Jojo ist unsicher wie er sich verhalten soll. Er möchte sich und seine Mutter nicht in Gefahr bringen - hat allerdings schließlich auch Pflichten zu erfüllen. Es ist schön zusehen wie es in dem kleinen Jungen arbeitet je weiter der Film voran schreitet. Was anfangs perfekt war gerät aus den Fugen als er sieht wie die Realität tatsächlich aussieht, und je mehr er in die bis dahin für ihn unbekannte Welt eintaucht. Hier ist es die Rolle von Elsa welche dem Film den endgültigen Glanz gibt. Hervorragend wie sie nach und nach zeigt auch "nur" ein Mensch zu sein und eine ganz besondere Bindung zu Jojo entsteht. Und auch er verändert sich und öffnet die Augen. 

Eine perfekte Mischung aus Traurigkeit, Drama und der richtigen Brise Humor. Zu keiner Zeit aber übertrieben und ich glaube jeder der den Film sieht wird auch ein wenig nachdenklich zurück bleiben. 

Die Rollen sind allesamt gut besetzt und ich drücke wirklich die Daumen, dass dieser Film einen Oskar abräumen wird. Verdient wäre er allemal! Ein Film über den zweiten Weltkrieg der durchaus für die ganze Familie geeignet ist, und meinetwegen auch - gerade in der jetzigen Zeit - als Lehrfilm heran gezogen werden kann. Damit so etwas eben niemals wieder passieren kann.

Von mir gibt es 9 von 10 Punkten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen