Mittwoch, 17. Oktober 2018

The Women in the window - A. J. Finn

A. J. Finn - The Women in the Window

Vielen Dank an das Bloggerportal von Randomhouse für die Zusendung eines kostenlosen Rezensionsexemplares.

Inhalt (Randomhouse):
Anna Fox lebt allein. Ihr schönes großes Haus in New York wirkt leer. Trotzdem verlässt sie nach einem traumatischen Erlebnis ihre vier Wände nicht mehr. Anna verbringt ihre Tage damit, mit Fremden online zu chatten, zu viel zu trinken – und ihre Nachbarn durchs Fenster zu beobachten. Bis eines Tages die Russels ins Haus gegenüber einziehen – Vater, Mutter und Sohn. Bei dem Anblick vermisst Anna mehr denn je ihr früheres Leben, vor allem, als die neue Nachbarin sie besucht. Kurze Zeit später wird sie Zeugin eines brutalen Überfalls. Sie will helfen. Doch sie traut sich nach wie vor nicht, das Haus zu verlassen. Die Panik holt sie ein. Ihr wird schwarz vor Augen. Als sie aus ihrer Ohnmacht erwacht, will ihr niemand glauben. Angeblich ist nichts passiert ...

Meine Meinung:
Eine Geschichte die man sicher so oder so ähnlich kennt. Jemand beobachtet durch das eigene Fenster die Nachbarschaft und sieht Dinge die man lieber nicht sehen sollte.

Quelle: Randomhouse Bloggerportal
Anna Fox ist eine bemitleidenswerte Person und man spürt mit jeder Seite wie ihr Leben aus den Fugen geraten ist. Getrennt von Mann und Tochter und ein - sich später aufklärendes - dramatisches Ereignis, welches Anna an das Haus fesselt.  Somit findet 95% der Handlung auch im verhältnismäßig großen Haus statt. Die Agoraphobie wird gut erklärt und wie die Menschen darunter leiden. Erstaunlich, dass Anna online anderen Menschen helfen möchte und weiß wie es richtigwäre, obwohl sie selbst ihr eigenes Leben nicht im Griff hat.

Ohne direkt zu viel zu verraten wird dem gewieften Leser schnell klar, dass man das was Anna sieht und sagt mit Vorsicht genießen muss. Sie nimmt verschiedene Medikamente, vermischt mit Alkohol und ist ein Schatten ihrer selbst. Auch ich schwankte immer zwischen "arme Frau, niemand glaubt ihr" und "die bildet sich alles ein". Vor allem, da sie selbst Psychologin ist und daher wissen müsste welche Auswirkungen ihr Lebensstil hat. In ihrem Wahn vergrault sie dann auch noch die wenigen Menschen in ihrer Nähe und die sich um sie zu sorgen scheinen. 

Das finale Ende des Buches ist nicht wirklich überraschend und dennoch rasant, lässt aber viele Handlungen und Aktionen vorher merkwürdig erscheinen und man sich schon fragt ob man manches nicht hätte verhindern können und warum es erst soweit kommen musste, dass man Anna als komplett irre darstellt.

Der Schreibstil von A. J. Finn ist flüssig und fesselnd. Er beschreibt sehr bildhaft und detailliert, so dass man da Gefühl hat direkt neben Anna die Geschichte zu erleben. Man leidet mit ihr, möchte sie aber zeitgleich auch schütteln damit sie endlich aufwacht und zu klarem Verstand kommt. 

Insgesamt habe ich nicht mal 2 Strandtage für diese Lektüre benötigt, was eindeutig für das Buch spricht. Von mir daher eine 4,5 von 5 Sternen. Der Abzug wegen einiger doch unlogischer Handlungen wenn man den Gesamtkontext kennt.

(blanvalet; 2018; 544 Seiten)

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