Montag, 18. Dezember 2017

Die Wanze - Theater Hof

Die Wanze - Insektenkrimi von Paul Shipton

Inszenierung: Manfred Riedel 
Musikalische Leitung: Tobias Weber 
Bühne und Kostüme: Florian Bänsch 
Dramtaturgie: Thomas Schindler 
Regiesassistenz, Soufflage: Jonas Willardt 
Der Schauspieler: Philipp Brammer 

Inhalt:
„Wanze“ Muldoon ist Privatdetektiv, und er hat alles an Niederträchtigkeiten gesehen, zu denen Insekten fähig sind.
Doch der Auftrag, den ihm die Ameisenkönigin erteilt, führt ihn in gefährliche Situationen, wie sie vermutlich kein Sechsbeiner vor ihm hat erleben müssen. Gut, dass ihm dabei eine Bande halbstarker Kakerlaken und diese ständig betrunkene Fliege beistehen. Schließlich muss er gegen die hinterhältigen Wespen und eine finstere Spinne bestehen, die ihm an den Kragen wollen und eine unglaubliche Verschwörung aufdecken...
Im Stil von Hollywoods Detektiv-Filmen mit Humphrey Bogart erzählt Paul Shipton einen wahnwitzigen Krimi quer durch den Vorgarten - verboten spannend und kriminell komisch!

Meine Meinung:
Ein Ein-Mann-Stück im kleinen Studio mit 99 Sitzplätzen. Die Spieldauer mit gerade einmal 65 Minuten angegeben. Bei solchen Stücken, die nur von einer Person erzählt/gespielt werden bin ich immer ein wenig skeptisch. Philipp Brammer aber überzeugt als Wanze Muldoon komplett! 

Als wir den Raum betraten lag der Schauspieler bereits in einem Käfig und erwartete sein Publikum. 

Die Mimik, die Gestik - sein gesamtes Auftreten lassen einen mit einem Strahlen der Geschichte folgen. Minimalistisch auch das Bühnenbild. Denn außer dem Käfig, versehen mit farbwechselnden LEDs, war da nichts. Leuchtet der Ameisenbau in einem erdigen orange, so wurde der Weg dort hinein, herrlich erfrischend mit Nintendo-Musik, blau-grün leuchtend dargestellt. 
Auch mit kleinen Problemen des Käfigs, der an diesem Abend kurzzeitig einfach nicht offen bleiben will, geht Brammer professionell um und umspielt dies geschickt. 

Es ist ein erfrischendes Stück, welches den Zuschauer direkt in den Bann zieht, jedes Insekt im Garten hat seine Rolle. Und wenn man es nicht wüsste, so würde man nicht bemerken, dass man sich gerade im Tierreich des Gartens befindet. Und so verfliegt die Stunde im Sommergarten wie im Fluge und ich bin mir sicher, dass einige Besucher des Stückes sich so manches Krabbeltier ein klein wenig genauer anschauen werden. 

Das Stück kann man durchaus auch Kindern empfehlen, mit einer Spielzeit von gut einer Stunde dürften diese auch die Geduld aufbringen. Und die Wanze, samt Freund Zucker-Jake, sind einfach liebenswert.

Ein Satz, welchen auch das Theater auf im Programmheft abdruckt, spiegelt das Stück am Ende ganz gut wieder: 
"Menschen sind zu dumm um zu bemerken, was um sie herum vorgeht."


Bilder, Videos und Spieltermine gibt es hier: Theater Hof

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