Dienstag, 28. Januar 2020

Der geheime Roman des Monsieur Pick

Der geheime Roman des Monsieur Pick (Rémi Bezançon, FR BE 2019; Laufzeit 100 Minuten; FSK0)
u.a. mit Fabrice Luchini, Camille Cottin und Alice Isaaz, Bastien Bouillon


Inhalt (moviepilot.de)
In einer Bibliothek, die nie publizierte Werke sammelt, entdeckt eine junge Verlegerin im Herzen der Bretagne ein Manuskript. Das Buch ist so außergewöhnlich, dass sie es sofort veröffentlicht. Der Roman entwickelt sich zum Bestseller.
Der Autor des Werks soll Henri Pick sein, ein Pizzabäcker, der vor zwei Jahren zu Tode gekommen ist und dessen Frau behauptet, er hätte nie etwas anderes als Einkaufszettel geschrieben. Der Literaturkritiker Jean-Michel Rouche ist daraufhin der Überzeugung, dass es sich um eine Fälschung handeln muss. Gemeinsam mit der unerwarteten Hilfe von Picks Tochter Joséphine, stürzt er sich in die Untersuchung des Geheimnisses von Monsieur Pick.


Meine Meinung:
Im Rahmen der "Filmauslese" gab es diesen Titel im Central Kino Hof zu 3 Vorstellungsterminen zu sehen. Kein Film der Mainstream in den großen Sälen läuft, das war mir klar. Ich erwartete eine seichte Unterhaltung mit schöner Kullisse in der Bretagne. 

Französische Filme haben irgendwie immer etwas besonderes an sich. So auch dieser Film in dem eine junge Lektorin ein unveröffentlichtes Skript entdeckt. Gesammelt in einer Bibliothek für abgelehnte Bücher. Grundsätzlich finde ich alleine das schon eine wunderbare Idee und in so einer Bibliothek würde ich auch sehr gern stöbern. Überhaupt ist das in der heutigen Zeit für Verlage und Lektoren kein leichtes Leben, wo doch jeder glaubt sich mitteilen zu müssen und seine Worte der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen.
Das Buch wird - auch dank der genialen Vermarktung des unscheinbaren, mittlerweile verstorbenen Pizzabäckers - ein Bestseller. Sogar verfilmt soll er werden und der angebliche Entstehungsort des Romans wird zum Wallfahrtsort für Fans. Lediglich Literaturkritiker Jean-Michel spürt, dass an der Sache etwas nicht stimmen kann. Wenngleich seine Methoden sicher zweifelhaft sind und es einfach unmöglich ist wie er die Witwe und die Familie von Pick belästigt. Das sein eigenes Privatleben dabei den Bach herunter geht spornt ihn nur an dieses "Mysterium" zu lösen. Weswegen er so veressen darauf ist bleibt unbeantwortet - es sollte ihm im Grunde eigentlich völlig egal sein von dem dieses Werk stammt nach dem die ganze Welt so verrückt ist. 

Doch auch wenn er am Anfang sicher aneckt, gerade mit seiner Art wie er die Familie angreift, so entwickelt man doch irgendwie eine Sympathie für ihn. Was auch an dem Zusammenspiel mit Josèphine liegt, die sich von seinem Eifer den wahren Autor des Buches zu finden anstecken lässt. Irgendwie entwickelt sich die Story schon fast zu einem kleinen Krimi. Spuren werden untersucht, Hinweise gesucht, Personen verhört - nur um den, in diesem Fall nicht Täter, sondern Urheber zu finden. 

Die Auflösung selbst ist das einzige was dem Film irgendwie einen Abzug gibt. So ganz schlüssig und logisch erscheint mir das ganze nicht.
Dennoch ist der gesamte Streifen ein herrlicher humoristischer, leicht kriminalistischer französischer Film der einen mit einem lächeln und glücklich aus dem Kino gehen lässt. Und das Örtchen Crozon in der Bretagne ist einfach nur zauberhaft. Und das es ist doch was Filme ausmacht, wenn man den Zauber auch danach noch verspürt. 


Von mir gibt es daher 8 von 10 Punkten

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