Samstag, 11. Juni 2016

Menschenhafen - John Ajvide Lindqvist

John Ajvide Lindqvist - Menschenhafen


Inhalt:
"Papa, was ist das? Da drüben auf dem Eis?" Ein strahlend schöner Wintertag. Anders steht mit seiner sechsjährigen Tocht
Quelle: googlebooks
er Maja im Leuchtturm der Insel Gåvasten und schaut aufs Meer hinaus. Eis, überall Eis. Und Schnee. Was hat seine Tochter in der Ferne erspäht? Da ist doch nichts. Kurz darauf läuft Maja hinaus, um nachzusehen - und der Alptraum beginnt. Obwohl sie auf der freien Eisfläche nicht verschwinden kann, passiert genau das. Plötzlich ist sie weg. Spurlos verschwunden. Anders und seine Frau haben kein Kind mehr ... Jahre später erreichen Anders mysteriöse Botschaften. Lebt Maja etwa noch?


Meine Meinung:
Dieses Buch lag bereits schon länger auf meinem SUB. Immer wieder kamen andere Werke die gelesen werden mussten (oder auch wollten) dazwischen.

Der Kern der Geschichte ist mehr als nur ein Mystery-Thriller. Es geht um die verzweifelte Suche nach einem spurlos verschwundenen Kind und die Auswirkungen auf die Eltern, die mit dieser Tragödie umgehen müssen. Das Buch ist durchweg düster und selbst die schönen Momente werden jäh durch eine düstere Erzählung aus der Vergangenheit zerstört. 

Lindqvist gibt sich Mühe den Ort, die Insel, die Menschen die auf ihr Leben dem Leser am Anfang vorzustellen. Hier merkt man schon, dass es ein Geheimnis gibt welches die Bewohner hüten. Zumindest die, die "wissen". Als Anders zurück kehrt in seine Heimat passieren merkwürdige Dinge. Menschen werden "böse", verschwinden und tauchen plötzlich wieder auf.
Leider verliert sich so die Suche nach der kleinen Maja und immer mehr für den Leser, kleine nicht unbedingt wichtige Nebenhandlungen werden eingeführt. 

Spätestens ab der Hälfte des Buches weiß man aber leider schon was der Ursprung allen Übels ist und Lindqvist macht auch kein wirkliches Geheimnis darum. Ab der Stelle driftet das Buch ins Reich des Fantastischen, gepaart mit Horror ab. Anders deckt so langsam alles auf (trotz seines Alkoholkonsumes bekommt er das noch hin) und wie selbstverständlich stellt er sich alleine dem Bösen entgegen.

Das Ende ist für mich das unbefriedigendste. Klar, die ganze Geschichte ist fernab jeglicher Realität. Aber trotz allem ist das doch ziemlich plump und weit her geholt.

Trotz allem aber habe ich das Buch in einer Woche verschlungen, Lindqvist hatte mich voll in seinen Bann gezogen. Und genau darum geht es bei einem guten Buch. Abtauchen in eine andere Welt, die Phantasie ein wenig spielen lassen so dass die Seiten nur so davon fliegen.

Somit würde ich das Buch mit 4 Sternen bewerten. 

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