Mittwoch, 20. März 2024

Die Kapelle - Thomas Erle

Thomas Erle - Die Kapelle

Danke an den Gmeiner Verlag für die Zusendung eines kostenlosen Rezensionexemplars 

Inhalt:
Der Kunsthistoriker Benedikt Oswald wird von einem Freiburger Kollegen gebeten, in einem Schwarzwalddorf ein Gutachten über den Erhalt einer Kapelle zu erstellen. Doch es kommt anders. Vom Tag der Anreise an findet er sich einer seltsamen Welt gegenüber. Ereignisse aus ferner Vergangenheit werden lebendig, die Gegenwart verwirrt ihn. Die unscheinbare Kapelle mit der Statue der Heiligen Barbara öffnet ihm einen Weg, auf dem nichts ist, wie es scheint. Und dann gibt es die geheimnisvolle Witwe, mit der er sich auf unerklärliche Weise verbunden fühlt.


Meine Meinung:
Mit "Das Lied der Wächter" hat Thomas Erle bereits eine mystische Roman-Reihe geschaffen, auf dessen Grundlage ich auch von "die Kapelle" ähnliches erwarte.
Im Mittelpunkt Benedikt Oswald, der im tiefen Schneetreiben sich auf den Weg nach Todtnauberg macht. Irgendwann ist sein Auto den Straßenverhältnissen nicht mehr mächtig, er muss anhalten und bereits ab hier beginnt es interessant zu werden. Er wird von einem Räumdienstfahrer aufgegabelt und ins Dorf gebracht. Sein eigentliches Ziel jedoch ist unmöglich zu erreichen. Bereits hier ist klar, jeder kennt jeden und das Dorf ist eine eingeschworene Gemeinschaft. Gastfreundlich und herzlich, doch auch argwöhnisch dem Fremden gegenüber. Schließlich geht es im die Kapelle der Gemeinschaft, über die ein Gutachten erstellt werden soll. Und je nach Ergebnis hat dies weitreichende Folgen für die Gegend.
Als er schließlich mit den Arbeiten an der Kapelle beginnt nehmen die seltsamen Geschehnisse zu. Und weder Benedikt Oswald, noch der Leser kann zwischen Wa
hrheit und Fiktion unterscheiden. Was passiert wirklich, was bildet man sich ein. Und immer wieder taucht ein Name auf. Er sieht Dinge, die Jahrzehnte zurückliegen, hört das Läuten der Glocken. All dies wird detailliert erzählt, doch so wirklich eine Erklärung für alles liefert der Auto bis zum Ende nicht. Alles wird angeschnitten, ein paar mehr Seiten hätten dem Buch sicherlich gut getan. Denn auf einmal ist das Buch zu Ende, und ich zumindest wusste nicht was der Autor mir mit dem Buch sagen und erzählen wollte.

Unterm Strich kann man sagen: Gut begonnen, stark nachgelassen. Schade. Von mir daher nur eine mittelmäßige Bewertung. 3 von 5 Sternen. 

(Gmeiner Verlag; 2024; 250 Seiten)

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