Mittwoch, 16. Oktober 2019

Joker

Joker (Todd Phillips; USA, Kanda 2019; Laufzeit 122 Minuten, FSK 16)
u.a. mit  Joaquin Phoenix, Zazie Beetz, Robert De Niro

Inhalt (kino-hof):
Jeder kennt Joker, den erbitterten Erzfeind und schlimmsten Gegner, der Batman erbarmungslos zusetzt, aber keiner weiß, warum das geschah. Eigentlich war Arthur Fleck früher ein Junge wie viele andere, er war etwas eigenbrötlerisch und sein Lachen klang ziemlich erschreckend, doch nichts deutete darauf hin, dass er das Böse in sich trug, welches er später zu seinem Lebensinhalt machte. Doch der Spott und die Demütigungen, denen er sogar in seinen therapeutischen Sitzungen ausgesetzt waren, ließen in seiner Seele eine finstere Saat reifen ... 

Meine Meinung:
Comic-Super-Helden sind überhaupt nicht mein Ding eigentlich. Weder Marvel noch DC ... wenn überhaupt schaue ich so einen Film vielleicht mal im TV. Aber der Joker wurde so gehypt, der Trailer versprach viel und durchweg gute Kritiken und Meinungen im Freundeskreis zogen mich dann an einem Mittwoch Nachmittag ins Kino. 8,50 Euro für 2 Stunden Unterhaltung - wäre okay. Dachten sich außer mir noch 8 weitere Besucher ... war also ein recht familiäres Ambiente. 

Wie also gesagt, ich habe eigentlich keine Erwartungen und möchte gut unterhalten werden. Habe immer Heath Ledger im Hinterkopf. 
Der Film schafft es von der ersten Minute an den Zuschauer zu fesseln. Man leidet mit Arthur. Im Grunde zeigt der Film hervorragend was solche Demütigungen in einem Menschen auslösen können, wenn gleich er natürlich die völlig falsche Lösung findet. Überhaupt ist sein Schicksal nur schwer zu ertragen und nach einer gewissen Zeit kommt man an den Punkt wo man nur noch "wow, krasser scheiß" denkt. 

Der nächste Fingerzeig geht auf die gesellschaftliche Kluft zwischen Arm und Reich. Ein Thema welches immer aktuell ist und die benachteiligten Menschen zusammenrücken und radikal werden lässt. 

Dachte ich Anfangs ehrlich noch, dass der Film ein wenig zu langatmig ist und nicht in Fahrt kommt - am Ende war das genau richtig um diese emotionale Bindung zum Joker zu bekommen.

Der Film lebt natürlich einzig und allein von Joaquin Phoenix. Ich ziehe meinen Hut vor dieser Leistung. Er macht den Film wirklich zu dem Erlebnis was man sich als Zuschauer wünscht. 
Wenngleich man nicht den Soundtrack unterschlagen darf. Dieser ist so genial passend dazu gewählt, das zusammen mit dem Szenenbild ein absolut rundes Kinoerlebnis entsteht. 

Unterm Strich ein Film der auf jeden Fall ein Highlight des Jahres ist. Extrem brutal und verstörend wie er teilweise beschrieben wird würde ich ihn jetzt aber nicht einstufen. Lasst euch davon bitte nicht abschrecken! 

Unterm Strich gibt es daher 8,5/10 Punkten von mir! Der Abzug deshalb weil viel mehr über Joaquin Phoenix als über den Film gesprochen werden wird.



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