Donnerstag, 22. Dezember 2016

Shut In

Shut In (von Farren Blackburn; CA/FR/US; Laufzeit 91 Minuten; FSK16)
u.a. mit Naomi Watts, Charlie Heaton, Jacob Tremblay

Inhalt (kinos-hof.de)
Zurückgezogen von der Zivilisation kümmert sich die Kinderpsychologin Mary aufopferungsvoll um ihren pflegebedürftigen Sohn Steven, der seit einem Autounfall komplett gelähmt ist. Als sich die Witwe entschließt, den Waisenjungen Tom bei sich aufzunehmen, schöpft sie neuen Lebensmut. Doch noch am ersten Abend verschwindet Tom in einem gefährlichen Schneesturm und gilt seitdem als vermisst. Plötzlich geschehen beängstigende Dinge in Marys Haus und sie beginnt zu zweifeln: Ist Tom wirklich tot?

Meine Meinung: 
Der voraussichtlich letzte Kinofilm für 2016, und ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben doch noch einen aus dem Kinojahr positiv herausstechenden Film zu sehen. 

Wir lernen Mary kennen, die ihren Sohn zusammen mit dem Vater verabschiedet, da der Junge in ein Internat kommen soll. Während der Fahrt wird klar, dass dies gegen den Willen des Sohnes geschieht und man hat das Gefühl, dass der Sohn nicht ganz rund läuft. Und so ist der Autounfall mehr als nur ein Unfall. Dies aber wird Mary erst einmal nicht erfahren. 

Sie selbst ist Kinderpsychologin und kümmert sich liebevoll um dem seit jenem Tag schwer erkrankten Stiefsohn ohne auf sich selbst zu achten. Er kann weder gehen, noch sprechen noch sonst selbst für sich sorgen. Er ist katatonisch. Das der Vater bei dem Unfall ums Leben kam wird nicht extra erwähnt - als Zuschauer erahnt man dies aber. 

Und trotz der Widrigkeiten arbeitet Mary weiterhin und nimmt sich einem weiterem Kind (Tom) an, welches seine Mutter verloren hat. Sie möchte ihm helfen und bietet sogar an ihn bei sich aufzunehmen. Männer und andere Menschen hingegen hält sie sich tunlichst vom Hals. Erstaunlich, dass sie alleine mit Steven so abgeschieden leben kann und möchte. 

Mary leidet im laufe des Filmes zunehmend unter Schlafstörungen, Albträumen und glaubt Schritte und Geräusche zu hören. Diese Atmosphäre bringt der Film gut rüber, mit wenig erreicht er wahnsinnig viel. Die Schockmomente sind gut eingesetzt. Und Naomi Watts spielt hervorragend die Rolle der langsam aber sicher an der Situation kaputt gehenden Mutter. Bis zu dem Zeitpunkt, als ihr behandelnder Arzt ihre Blutwerte bekommt und merkt, dass etwas nicht stimmen kann überzeugt mich der Film. Auch die Wende (auch wenn sie sicher irgendwie vorher zu sehen war) ist noch erschütternd und als Zuschauer schießt einem sofort ein "ohoh, jetzt wirds interessant" durch den Kopf. 

Doch alles was jetzt dann kommt ist fernab jeglicher Realität. Natürlich weiß man nie wie man in einer solche Extremsituation selbst reagieren würde, aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass Mary dem Grauen gar nicht entkommen will. Der Film bedient sämtliche Klischees, die man schon in anderen Filmen gesehen hat. Doch die Schauspieler machen den Film zu einen guten durchschnittlichen Thriller-Drama mit ein paar Mystery Elementen

Ein bisschen erinnert der Film an Shining - doch an diese Atmosphäre kommt ShutIn in keinster Weise heran. Natürlich ist vieles vorhersehbar und es ist erstaunlich, dass Mary niemals zu frieren scheint und immer ohne Jacke durch die Winterlandschaft stapft. 

Meine Bewertung fällt auch deswegen überdurchschnittlich gut aus im Gegensatz zu anderen, weil er doch in diesem Filmjahr nicht zu den schlechtesten gehörte. So gebe ich gerne 6 Sterne für diesen Film

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