Montag, 19. Mai 2014

William Shakespeare - Ein Sommernachtstraum (Theater Hof

Ein Sommernachtstraum 

Komödie von William Shakespeare


Freilich ist es immer mutig ein Stück von Shakespeare anzusehen, auch wenn die Handlung grundsätzlich bekannt ist. Da aber jedes Theater ein eben solches – durchaus anspruchsvolles -  Stück anders interpretiert bleibt immer ein bisschen Restangst übrig, ob es dann wohl gefallen wird. Denn es gibt schließlich nichts Schlimmeres als 3 Stunden im Theater zu sitzen und zu hoffen, dass die Zeit doch bitte möglichst schnell vorbei gehen soll.

Der Beginn:
Auf einem schwarzen Vorhang schimmern abwechselnd die Worte „Sommer“, „Nacht“ und „Traum“ was manchem Besucher (auch mir) direkt ein „klasse!!“ entlockt. Dann hat das Ballett und das Orchester seinen großen Auftritt. Zitate aus dem Stück werden ebenso auf den schwarzen Vorhang projiziert und die Tänzer legen einen guten Auftritt hin (Diesmal auch nicht so unsynchron wie in manch anderen Stücken). Ziemlich beeindruckend das ganze! Und kurzweilig!

Wenn man nun einen tolle Kulisse erwartet hat (wie man es im Theater Hof kennt) wird man etwas enttäuscht. Auf einem großen Kasten auf der Bühnenmitte stehen die Protagonisten und beten kurz ihren Text herunter. „Hoffentlich bleibt das nicht so monoton“, ist meine erste Befürchtung. Diese bleibt allerdings unbegründet, denn danach geht es so richtig los.

Mit Witz Charme und Leidenschaft wird in einer außergewöhnlichen Interpretation jedem Besucher einfach und verständlich die Geschichte rund um Athen erzählt. Bemängelte ich Anfangs noch die Kulisse, so finde ich die Idee den Wald mit Luftballons darzustellen großartig!
Auch das Ballett erhält immer wieder kurze Sequenzen – diese sollen die Waldelfen verkörpern und hüpfen verspielt umher.
Auch der Chor bekommt seinen Auftritt – mir persönlich gefällt dies nicht, was aber vor allem daran liegt, dass mich dies zu sehr an eine Oper erinnert. Auch die beiden Damen die am Ende ihren Soloauftritt haben hätte es wegen mir nicht gebraucht.

Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte ist natürlich der Handwerkertrupp, der zur Hochzeit das Stück „Pyramus und Thisbe“ aufführen will. Urkomisch und mit natürlichem Charme verzaubern die Männer das Publikum.

Ganz klar den besten Part spielt (mal wieder) Anja Stange als „Droll“. Diese Frau ist der absolute Wahnsinn und eine Bühnenkünstlerin wie ich sie selten zuvor erlebt habe. So ist es völlig nachvollziehbar, dass sie den meisten Applaus am Ende kassiert.


Aber jeder einzelne hat seine Rolle hervorragend verkörpert. SO macht Shakespeare Spaß! Und das bunt gemischte Publikum jeder Altersgruppe war wirklich begeistert und wirklich jeder dürfte verstanden haben worum es geht im „Sommernachtstraum“. 

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