Ein Sommernachtstraum
Komödie von William Shakespeare
Freilich ist es immer mutig ein Stück von Shakespeare
anzusehen, auch wenn die Handlung grundsätzlich bekannt ist. Da aber jedes
Theater ein eben solches – durchaus anspruchsvolles - Stück anders interpretiert bleibt immer ein
bisschen Restangst übrig, ob es dann wohl gefallen wird. Denn es gibt
schließlich nichts Schlimmeres als 3 Stunden im Theater zu sitzen und zu
hoffen, dass die Zeit doch bitte möglichst schnell vorbei gehen soll.
Der Beginn:
Auf einem schwarzen Vorhang schimmern abwechselnd die Worte „Sommer“,
„Nacht“ und „Traum“ was manchem Besucher (auch mir) direkt ein „klasse!!“
entlockt. Dann hat das Ballett und das Orchester seinen großen Auftritt. Zitate
aus dem Stück werden ebenso auf den schwarzen Vorhang projiziert und die Tänzer
legen einen guten Auftritt hin (Diesmal auch nicht so unsynchron wie in manch
anderen Stücken). Ziemlich beeindruckend das ganze! Und kurzweilig!
Wenn man nun einen tolle Kulisse erwartet hat (wie man es im
Theater Hof kennt) wird man etwas enttäuscht. Auf einem großen Kasten auf der
Bühnenmitte stehen die Protagonisten und beten kurz ihren Text herunter. „Hoffentlich
bleibt das nicht so monoton“, ist meine erste Befürchtung. Diese bleibt
allerdings unbegründet, denn danach geht es so richtig los.
Mit Witz Charme und Leidenschaft wird in einer
außergewöhnlichen Interpretation jedem Besucher einfach und verständlich die
Geschichte rund um Athen erzählt. Bemängelte ich Anfangs noch die Kulisse, so
finde ich die Idee den Wald mit Luftballons darzustellen großartig!
Auch das Ballett erhält immer wieder kurze Sequenzen – diese
sollen die Waldelfen verkörpern und hüpfen verspielt umher.
Auch der Chor bekommt seinen Auftritt – mir persönlich
gefällt dies nicht, was aber vor allem daran liegt, dass mich dies zu sehr an
eine Oper erinnert. Auch die beiden Damen die am Ende ihren Soloauftritt haben
hätte es wegen mir nicht gebraucht.
Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte ist natürlich der
Handwerkertrupp, der zur Hochzeit das Stück „Pyramus und Thisbe“ aufführen
will. Urkomisch und mit natürlichem Charme verzaubern die Männer das Publikum.
Ganz klar den besten Part spielt (mal wieder) Anja Stange
als „Droll“. Diese Frau ist der absolute Wahnsinn und eine Bühnenkünstlerin wie
ich sie selten zuvor erlebt habe. So ist es völlig nachvollziehbar, dass sie den
meisten Applaus am Ende kassiert.
Aber jeder einzelne hat seine Rolle hervorragend verkörpert.
SO macht Shakespeare Spaß! Und das bunt gemischte Publikum jeder Altersgruppe war
wirklich begeistert und wirklich jeder dürfte verstanden haben worum es geht im
„Sommernachtstraum“.
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