Samstag, 5. August 2017

Almgold - Karel van Keulen

Karel van Keulen - Almgold

Inhalt:
Alte Sünden werfen lange Schatten. Als Urlauber den ältesten Sohn eines Großbauern erschlagen vor einer Almwirtschaft finden, ahnt noch niemand, wie sehr sich das alte Sprichwort bewahrheiten soll. Erst kürzlich hatte die Familie Bachlinger zwei Todesfälle zu beklagen. Zufall? Über Tote spricht man nicht schlecht. Im zweiten Fall der Salzburger Kriminalbeamten Anna Tanzberger und Willi Linz, stoßen sie auf eine Mauer des Schweigens und gefährden zusätzlich mit eigenen Problemen nicht nur die Lösung des Falles, sondern auch ihr Leben.

Meine Meinung: 
Es handelt sich hier bereits um den zweiten Fall rund um Anna Tanzberger und Willi Linz, um dem Buch folgen zu können muss man den ersten Fall (Almtod) allerdings nicht gelesen haben auch wenn hin und wieder natürlich darüber gesprochen bzw. geschrieben wird.

Ziemlich schnell freundet man sich mit den verschiedenen Charakteren an. Im Mittelpunkt natürlich Anna Tanzberger, die mit ihrer eigenwilligen und dickköpfigen Art zwar manchen Vorgesetzten zur Weißglut bringt, aber durch ihre hartnäckige Art eben auch die tiefsten Geheimnisse zum Vorschein bringt.
Und genau diese Hartnäckigkeit auf ihr Bauchgefühl hören zu wollen und sich somit auch ein wenig gegen Linz zu stellen hilft ihr bei "Almgold" weiter.


In der Familie Bachlinger häufen sich die Todesfälle, und je weiter die Ermittlungen voran schreiten desto mehr bröckelt die Fassade der heilen Familie. Bis weit in die Vergangenheit hinein müssen Anna und ihr Team tauchen. Das was sie zu Tage befördern lässt einen an die Grenzen der Vorstellungskraft stoßen und man kann sich nur schwer vorstellen was in dieser Familie für Leid geherrscht haben muss. Vor allem Simon und Lena, die beiden verbliebene Geschwister, haben schwer daran zu knabbern alles Geschehene zu verarbeiten. 

Auch hier gelingt der Spagat zwischen der neutralen Ermittlungsarbeit und menschlichen Gefühlen hervorragend. Auch die internen Probleme der Polizeidienststelle fügen sich gut in die restliche Story ein, und spiegeln hier auch ein klein wenig die Gesellschaft wieder in dem man schnell über jemanden urteilt ohne irgendetwas über ihn zu wissen.  

Sehr spannend liest sich das Buch und steigert sich mit jeder Seite. In kurzen Zwischenkapiteln lernt man ein wenig den vermeintlichen Täter kennen und wird als Leser so regelrecht zum miträtseln eingeladen. Die Auflösung allerdings ist dann sicherlich doch sehr überraschend und Karel van Keulen hat mich zumindest gekonnt auf eine falsche Fährte gelockt. 

Das Thema, an das sich hier heran getastet wurde ist sicherlich gewagt - düster, beklemmend und vor allem schwer vorstellbar was über Jahrzehnte lang hinter geschlossenen Türen vor sich ging.

Abschließend lässt sich wohl wieder einmal sagen, dass niemand hinter die Mauern schauen kann und niemand weiß wie es im inneren aussieht solange der Schein nach außen bewahrt wird.


Ich kann das Buch uneingeschränkt weiterempfehlen, und werde mir ganz sicher auch den ersten Postalmkrimi noch zulegen und hoffe doch, dass auch noch weiter folgen. 
5/5 Punkten!


(Independently published; 2017; 335 Seiten)

Zum Schluss bleibt mir noch Karel van Keulen für den netten Kontakt zu danken und selbstverständlich auch für die Zusendung des kostenlosen Rezensionsexemplares! Ich habe das Buch mit Freuden gelesen. 

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