Sonntag, 24. Juli 2016

Öland - Johann Theorin

Johan Theorin - Öland

Klappentext: 
An einem Spätsommertag verschwindet ein kleiner Junge im dichten Nebel der Insel Öland – und wird nie wieder gesehen oder gefunden. 20 Jahre später erhält seine Mutter einen Anruf von ihrem Vater: Es gebe ein neues Beweisstück, und er bittet sie, nach Öland zurückzukehren und die Suche wieder aufzunehmen. Auf Öland geht das Gerücht, der unheilbringende Nils Kant sei der Mörder. Dabei war dieser längst unter der Erde, als der Junge verschwand. Aber ist Kant wirklich tot? Oder geistert er womöglich noch immer über die weite Kalkebene von Öland?


Meine Meinung: 
Ich liebe Geschichten die auf Inseln spielen, irgendwo im Norden. Also angefangen mit der Nord- und Ostsee und immer weiter nach oben. So hat mich auch die Beschreibung mit einem mysteriösen Nebel und einer kleinen Insel sofort gefesselt und das Buch wurde mitgenommen. 

Die Geschichte spielt zum Großteil in den 90er Jahren. Julia kommt nicht darüber hinweg, dass vor über 20 Jahren ihr Sohn Jens spurlos auf Öland verschwunden ist. Alle gehen von einem tragischen Unglück aus, doch Julia hofft weiterhin ihren Sohn zu finden. Als sie von Ihrem Vater einen geheimnisvollen Anruf bekommt und er glaubt er wisse was passiert ist damals. Noch dazu schürt es die Gerüchte, dass die Einwohner von Öland immer wieder den toten Nils Kant sehen und glauben, dass er für den Tod von Jens verantwortlich ist. Als Leser bekommt man ein seht gutes Bild der beiden und man schließt sie ins Herz. Auch die anderen Bewohner und mitspielenden Personen wirken authentisch und man kann sich in jeden hineinversetzen. 

Im zweiten Erzählstrang lernen wir eben jenen Nils Kant zu Lebzeiten kennen und erfahren so ganz langsam seine traurige Geschichte. Er war sicherlich kein vorbildlicher Junge und hat wahnsinnig viel Dreck am Stecken. Aber er ist auch einsam und wünscht sich nur eines: Zur Mutter zurück zu können. Erst ganz am Ende erfährt man die ganze Wahrheit. 

Das Buch ist sehr spannend aufgebaut und Julia freundet sich immer mehr damit an wieder in ihre alte Heimat zu ziehen. Vor allem da es ihrem Vater im Altersheim nicht mehr wirklich gut geht und in ihren neuen Heimat Göteborg ist sie nie glücklich gewesen. Sie lernt den Polizisten Lennart kennen, der ebenso eine traurige Vergangenheit hat und auch bereits damals schon nach ihrem Sohn mit gesucht hatte. 
Aber die Hauptperson ist sicherlich Gerolf, Julias Vater - der dem ganzen Geheimnis auf die Spur zu kommen scheint und fast zu viel wagt als er die Vergangenheit aufwühlt. 

Der Krimi spitzt sich bis zum Ende wo alles lückenlos erklärt wird zusammen. Zurück bleibt ein kleines "oh" - ist es doch nicht ganz so wie alle Anfangs dachten. Ich habe mir tatsächlich nach dem Klappentext etwas mehr von dem Nebel erwartet - dies ist aber keine Abwertung für das Gesamtwerk. 

 Ich habe mich hervorragend unterhalten gefühlt und hatte innerhalb von 3 Tagen dieses Buch durchgelesen. Der Schreibstil ist einfach und fesselnd, so dass ich mir sicherlich weitere Bücher von Theorin holen werde! 

Für diesen Band jedenfalls vergebe ich gerne volle 5 Sterne!

(Piper Verlag; 2008; 448  Seiten)

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