Montag, 29. Mai 2017

Eismond - Jan Costin Wagner

Jan Costin Wagner - Eismond

Inhalt (Klappentext):
Schlafes Bruder, so nennt man den Tod. Und tatsächlich wirkt Sanna, als sei sie nur friedlich eingeschlafen. Doch Kimmo Joentaa weiß, dass eine tödliche Krankheit seine Frau besiegt hat, auch wenn er ihren Tod noch nicht begreifen kann. Auch die junge Frau in seinem aktuellen Mordfall scheint nur vom Schlaf überrascht worden zu sein. In Wahrheit hat der Täter sie mit einem Kissen erstickt. Für Kimmo Joentaa, Polizeiinspektor im finnischen Turku, gerät die Suche nach dem Mörder, der seinen Opfern das Leben im Schlaf raubt, zu einer Suche nach einem Leben ohne seine geliebte Sanna …


Meine Meinung: 
In einer Wühlkiste aussortierter, alter Bücher bin ich auf dieses Werk gestoßen und der Inhalt hat mich direkt angesprochen. Mysteriös und tiefgründig - so dachte ich wird das Buch werden. Und ganz ehrlich: Für umsonst sind die Ansprüche sowieso nicht sonderlich hoch. 

Aber ich bin wirklich froh, das Buch entdeckt zu haben. Im Mittelpunkt steht ganz klar Kimmo mit seinem Schicksalsschlag, dem Tod seiner geliebten Frau. Immer wieder geht die Story darauf ein und hin und wieder habe ich mir gewünscht, dass ein bisschen weniger Sanna in dem Buch vorkommt. Allerdings ist dies wohl einfach nur realistisch dargestellt und man erlebt den Kampf gegen die Schatten seines Lebens. 

Geprägt von vielen privaten Problemen sind irgendwie alle in der Geschichte. Natürlich die Angehörigen der Opfer, aber auch sein Chef lässt einen tiefen Blick in seine Seele zu. 

Und zwischen all diesen Nebenplätzen gibt es noch den Serienkiller, der sein Unwesen treibt und lautlos und unsichtbar sich seine Opfer auswählt. Geschrieben wird aus mehreren Perspektiven, so lernen wir auch den Mörder kennen und erfahren auch relativ früh seinen Namen. Doch was genau ihn zu den Morden treibt erfährt man - auch aufgrund des meiner Meinung nach nicht ganz so guten Endes - nicht. Man kann nur erahnen, dass auch er mit dunklen Schatten seiner Selbst zu kämpfen hat. 

Das Buch unterhält gut, lebt aber vor allem von seinen ruhigen Tönen und den tiefen Einblicken in die Seelenwelt der Charaktere. Diese im übrigen schließt man irgendwie alle ins Herz und kann sich ein gutes Bild von allen machen. 
Der Schreibstil hat mir besonders gut gefallen und ich habe mich richtig in die Geschichte hineinversetzt gefühlt. 

Von mir gibt es daher 4 von 5 Punkten. Leider ein wenig Abzug aufgrund des Schlusses.

(Stern Krimibibliothek; 2006; 352 Seiten



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