Samstag, 10. Februar 2018

Das Lied der toten Mädchen - Linus Geschke

Linus Geschke - Das Lied der toten Mädchen

Inhalt (vorablesen.de)
Herbst 1997: Auf dem Wilzenberg wird eine junge Frau tot aufgefunden, ermordet durch einen Stich ins Herz. Der Täter lässt nichts zurück außer einer Spieluhr, die »Hush little baby« spielt.
Gegenwart: Jan Römer, Reporter für ungelöste Kriminalfälle, rollt mit seiner Kollegin Mütze das Verbrechen neu auf. Warum trug das Opfer trotz der Kälte nur ein dünnes rotes Kleid? Warum kann niemand etwas zu dem Gästehaus im Wald sagen, in dem sie damals arbeitete? Dann wird wieder eine Frau getötet. Auch neben ihrer Leiche wird eine Spieluhr gefunden. Und Jan Römer begreift, dass die Vergangenheit nicht tot ist …

Meine Meinung:
Das es sich bei diesem Buch bereits um einen 3ten Band bzw. Fall handelt war mir bei der Bewerbung um dieses Rezensionsexemplar nicht wirklich bewusst - aber man braucht die vorhergehenden Bücher auch nicht gelesen zu haben um der Geschichte folgen zu können. Jan Römer sowie Stefanie Schneider werden vom Autor gut dargestellt, so dass man sich ein gutes Bild von ihnen machen kann. Die privaten und zwischenmenschlichen Handlungen zwischen Jan, Stefanie und auch der Ex-Frau sind vielleicht mit den Vorgängern ein wenig schlüssiger, doch diese sind für den Fall und den Verlauf unrelevant. Während man bei Jan weiß was los ist, vermutet man bei Mütze nur, dass privat rein gar nichts stimmt. Auch Jans Kumpel Arslan kommt sympathisch daher und passt hervorragend in das Gesamtpaket. 

Die beiden Journalisten stürzen sich auf einen ungelösten, 20 Jahre zurückliegenden Kriminalfall. Sie spüren beide, dass mehr dahinter steckt als nur ein Mord aus unerwiderter Liebe und Eifersucht. Schnell stecken die beiden im Strudel dunkler Machenschaften und können kaum glauben welche Kreise ihre Ermittlungen ziehen. Ebenso unfassbar ist es für den Leser, dass die Polizei so überhaupt keine Spur hatte und in keinster Weise auch nur Ansatzweise darauf kam was sich damals abspielte in dem Haus auf dem Wilzenberg. Die Vergangenheit holt jeden der damals schon beteiligt war rasant wieder ein. Was verband die 3 jungen Frauen - und warum will niemand etwas davon wissen was damals passierte?! 

Das Buch liest sich spannend und flüssig - auch wenn der Einstieg en wenig zäh war. Je weiter die Geschichte voran schreitet desto kürzer werden die Kapitel und Abschnitte, wo immer zwischen den verschiedenen Protagonisten gewechselt wird. Linus Geschke schafft es auch geschickt den Leser immer wieder auf eine falsche Spur zu locken. Immer wieder sagte ich "Das ist doch klar", nur um am Ende doch von der Wendung ein klein wenig überrascht zu sein. Zwischendrin fand ich die ganze Story ein wenig zu konstruiert, mit dem Verfassungschutz und sämtlichen Behörden und Leuten die auf einmal involviert sein sollten. 

Der Krimi hat im Grunde alles was es braucht um einen Leser zu fesseln. Wäre die ganze Story nicht ein wenig zu ausschweifend würde ich die volle Punktzahl vergeben. So sind es dann aber doch 4 von 5 Sternen. 

(Ullstein Verlag; 2018; 400 Seiten)

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