Samstag, 9. Juli 2016

Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens - Sebastian Niedlich

 Sebastian Niedlich - Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens

Klappentext: 
Freunde sind etwas Wunderbares. Und manchmal findet man sie an den ungewöhnlichsten Orten. Martin hätte allerdings darauf verzichten können, am Sterbebett seiner Großmutter die Bekanntschaft des leibhaftigen Todes zu machen. Dieser hat sich eingefunden, um die Seele der alten Dame sicher ins Jenseits zu befördern – und ist begeistert, dass ihn endlich jemand sehen und hören kann. Für ihn steht fest: Martin und er sind dazu bestimmt, beste Freunde zu werden. Schließlich ist er ein echt netter Typ!

Und hey: Niemand kann so glaubhaft versichern, dass man weder an Langeweile, noch an einem gebrochenen Herzen sterben kann … Im Laufe der Zeit gewöhnt Martin sich daran, dass der Leibhaftige stets bei ihm auftaucht, wenn er es am wenigsten gebrauchen kann. Doch als er eine ganz besondere Frau kennenlernt, muss er sich eine entscheidende Frage stellen: Macht es überhaupt Sinn zu leben, zu lieben und nach dem Glück zu suchen, wenn am Ende doch immer der Tod wartet?

Meine Meinung: 
Kennt ihr das? Da habt ihr ein Buch gerade zu Ende gelesen und freut euch innerlich das Glück gehabt zu haben das zu gewinnen, da ihr euch es selbst niemals gekauft hättet? So geht es mir jedenfalls mit diesem Roman. 

Mit den ersten Sätzen wird man in das Buch hineingezogen. Der Leser lernt den Hauptprotagonisten Martin kennen wie er scheinbar am Ende seines Lebens über eben jenen sinniert. Doch dann der Sprung zurück zum Anfang des Lebens. Wir begleiten Martin durch seine Kindheit und Jugend und ohne große Umschweife tritt die zweite Hauptperson der Tod "Thantos" auf. Martin, der sowieso eher ein schüchternen Außenseiter ist, wird durch sein seltsames Verhalten aufgrund seines Freundes erst recht von allen gemieden. Auch seine große Liebe Anja scheint ihn nicht zu bemerken. Immer wieder tritt der Tod höchst amüsant, meist in den unmöglichsten Situationen auf, manchmal um einfach die Gesellschaft mit Martin zu genießen und manchmal um eben seinen Job zu tun. Im Laufe der Zeit möchte Martin nicht einfach hinnehmen, dass er gegen den Tod nichts machen kann und geht erst zur Wasserrettung und studiert schließlich Medizin. So pfuscht er dem Tod immer wieder ins Handwerk und es kommt zu für den Leser höchst amüsanten Streitereien. Als der Tod eine besondere Botschaft für Martin hat, scheint die Freundschaft schon fast auf der Kippe zu stehen. 

Das ganze Buch ist äußerst detailreich geschrieben. Die Ausdrucksweise ist locker und man fühlt sich als weiterer unsichtbarer Zuschauer immer live vor Ort dabei. Eine normale Sprache, kurze Sätze, keine vulgären Ausdrücke - einfach ein absoluter Lesegenuss! Es gibt kaum ein Kapitel wo es keinen Grund zum Schmunzeln gibt, was für ein Buch welches vor allem vom Tod handelt tatsächlich sehr bemerkenswert ist. Der Autor schafft es das sensible Thema locker anzugehen, ohne zu sehr lächerlich zu werden. Die Figuren sind allesamt stimmig und sympathisch und ich hätte noch 100 weitere Seiten aus Martins Leben lesen können. Und bei jedem Schmetterling den ich sehe halte ich mittlerweile kurz inne.

Ein Satz noch zum Cover: absolut treffend. Als man dem Tod zum ersten Mal im Buch begegnet hat man genau ein solches Bild von ihm

Von mir eine absolute Entdeckung und daher 10 volle Punkte bzw. Schmetterlinge!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen