Donnerstag, 21. Januar 2016

Chiemsee Blues - Thomas Bogenberger

Thomas Bogenberger - Chiemsee Blues

Klappentext:
Hindrapiert wie ein Kunstobjekt. In einem Aussichtspavillon in Prien am Chiemsee wird eine Frauenhand gefunden. Und das ausgerechnet am Karfreitag! Hattinger ist sauer. Statt geruhsame Ostertage mit Freundin Mia und Tochter Lena zu verbringen und mal wieder die Seele ein bisschen baumeln zu lassen, muss der Kommissar ermitteln. In einem Fall, in dem sich immer mehr Abgründe auftun. Dunkel und kalt wie das Wasser auf dem Grund des Chiemsees. Der Osterfrieden im Chiemgau ist jedenfalls dahin. Die Angst geht um und der Preuße ergreift die Flucht zu Beginn der Hochsaison! Da wird auch der Einheimische nervös. Obendrein bekommt Hattinger privaten Ärger, und überhaupt kriegen alle den Blues 


Meine Meinung: 
Gefunden in einer Wühlkiste beim Discounter für wenig Euro. Klar, dass das Buch mit muss. Zum regulären Preis hätte das Werk mit nicht mal 300 Seiten niemals eine Chance gehabt. Glücklicherweise kenne ich auch den Fernsehfilm dazu nicht, so dass ich mich auf einen spannenden Krimi freuen konnte. Verschlungen wurde dieser innerhalb von ca. 5 Stunden auf der Zugfahrt von Hof nach Regensburg und wieder zurück. 

Kommissar Hattinger feiert gerade mit seiner Freundin deren Geburtstag, zumindest würde er das gerne, als das Drama rund um den Chiemsee beginnt. Ein Spaziergänger will eine Hand gefunden haben, ausgerechnet am Karfreitag als Scharenweise Touristen aufschlagen. Mit erhöhtem Druck Seitens der Politik müssen Hattinger und seine Kollegen schnellstmöglich aufklären was da los ist ausgerechnet an Ostern, denn mittlerweile tauchen immer mehr Leichenteile auf und die Fundorte sind wirklich skurril. Einheimische sowie Touristen sind verschreckt. Um das Rätsel zu lösen muss das Team weit in die Vergangenheit reisen und in altem Dreck wühlen, welchen das Mordopfer wieder hervorgehoben hat ohne zu wissen welche Kettenreaktion dadurch ausgelöst wird.

Zum Mord kommt nun auch noch privater Ärger dazu, denn Hattingers Freundin ist natürlich alles andere als begeistert, dass dieser kaum Zeit hat und ständig auf dem Sprung ist. Aus Frust lässt diese sich wieder mit ihrem Ex ein und trifft sich mit ihm. Da wir am Ende erfahren welche Rolle dieser spielt stört mich diesmal der private Nebenschauplatz überhaupt nicht.
Ein weitere Konflikt ist Hattingers Tochter die normalerweise bei der in Hamburg getrennt lebenden Mutter wohnt und nun über die Ferien zu Besuch ist. So versucht der Polizist alles unter einen Hut zu bekommen was alles andere als einfach ist. 

Der Fall an sich ist von vorn bis hinten durchdacht und es gibt auch keine logischen Lücken. Der Zufall und ein bisschen Glück spielen zwar auch mit, aber dies tut dem Buch keinen Abbruch.

Die Charaktere werden gut vorgestellt und der Spannungsaufbau ist wirklich geglückt - für ein Debüt auf jeden Fall Chapeau!
Herrlich erfrischend werden sämtliche Dialoge im gesprochenen bayerischen Dialekt niedergeschrieben, genau so wie man sich das dort eben vorstellt! Des öfteren musste ich doch sehr schmunzeln. Da ich selbst aus dem nördlichsten Zipfel von Bayern stamme kein Problem zu lesen, wie es anderen Lesern dabei ergeht weiß ich nicht. Aber ich denke dennoch, dass alles klar zu verstehen ist. Zudem gibt es ein kleines Nachwort des Autors in dem er erklärt warum er es bevorzugt eben jenen Schreibstil zu nehmen!


Ein wirklich hervorragender Krimi, die weitere Fälle von Hattinger werde ich mir auf jeden Fall besorgen. 5 von 5 Sternen!


(Pendragon Verlag; 2011; 272 Seiten)

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