Montag, 8. Juni 2015

Ohne jeden Zweifel - Tom Rob Smith

Tom Rob Smith - Ohne jeden Zweifel

Inhalt (amazon.de)
Für Daniel ist die Nachricht ein Schock: Seine Mutter, die seit einigen Monaten mit ihrem Mann in Schweden lebt, wurde in die Psychiatrie eingeliefert. Tilde leide unter Verfolgungsangst und Wahnvorstellungen, behauptet Daniels Vater. Doch Tilde selbst, die aus Schweden zu ihrem Sohn nach London flieht, erzählt eine ganz andere Geschichte. Eine von vertuschten Verbrechen in einer eingeschworenen kleinen Gemeinschaft und dem Verschwinden einer jungen Frau in jener abgelegenen Gegend Schwedens. Doch niemand will ihr glauben. Nun ist Daniel ihre letzte Hoffnung. Tilde schildert ihm die Ereignisse der vergangenen Monate, immer in der Angst, dass auch er an ihrem Verstand zweifeln könnte...


Mein Urteil:
Das Buch beginnt rasant und beschreibt die Familiensituation von Tilde, Chris und Sohn Daniel wie sie nach außen hin scheint. Vater Chris und Mutter Tilde sind vor einigen Monaten nach Schweden in den Ruhestand ausgewandert, Daniel (29) bleibt in London (mit seinem schwulen Partner, von dem die Eltern natürlich nichts wissen, die ahnen noch nicht einmal etwas von seiner Gesinnung).
Der erste große Teil des Buches besteht im Grunde aus dem Dialog zwischen Tilde und Daniel nachdem dieser von seinem Vater einen Anruf bekommen hat, dass eben jene Tilde (also die Mutter) in einer Klinik ist weil sie an Wahnvorstellungen leidet und er nicht mehr weiter weiß. Allerdings wird sie entlassen und macht sich auf dem Weg zu Daniel in der Hoffnung dort Hilfe und Verständnis zu finden. Sie schildert die Geschehnisse im Dorf aus ihrer Sicht und versucht ihrem Sohn klar zu machen, dass sie keinen Arzt sondern die Polizei braucht weil sie einer bösen Verschwörung auf der Spur ist und ein ganzes idyllisches Dorf in Schweden darin verwickelt sein soll. 
Tatsächlich glaubt man dem was Tilde erzählt, klingt es doch alles schlüssig und auch chronologisch einwandfrei, sie jedenfalls ist der Überzeugung gesund zu sein und ihr Mann (Daniels Vater also) ist gefährlich und sie muss vor ihm beschützt werden. 
Bis zu diesem Teil war ich sehr angetan von dem Buch, dann allerdings folgt ein Umschwung - Chris ist nun auch in London und ab dann geht es daran wirklich aufzuklären was in Schweden passiert ist. Allerdings ist dieser zweiter Teil viel zu kurz im Vergleich zum ersten. Vor allem als Daniel dann selbst das Heft in die Hand nimmt wird es mir persönlich ein bisschen zu abenteuerlich. Auch wenn man durchaus verstehen kann, dass er seiner Mutter helfen möchte und einfach nur Gewissheit haben möchte und ihr die nötige innere Ruhe verschaffen will.
Das Ende enttäuscht mich total, ich habe mehrmal versucht zu blättern um eine geheime letzte Seite zu finden. 

Als Bonus ist dann noch die "wahre Begebenheit" auf der dieses Buch aufgebaut sein soll. Diese erklärt noch ein bisschen mehr; und man versteht das Ende der Geschicht "Ohne jeden Zweifel" deutlich besser. Ohne allerdings, hätte es definitiv mächtig Abzug in meiner Bewertung gegeben. 

So vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.

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