Montag, 21. April 2014

Deichmörder - Hendrik Berg

Hendrik Berg - Deichmörder

Inhalt: (Klappentext)
Die Erzieherin Eva und ihr Mann Till ziehen aus Berlin nach Nordfriesland. Doch es ist nicht der Wunsch nach unverbrauchter Natur, der sie aus der großen Stadt in das verträumte Dorf Kleebüll führt. Beide hoffen einen Neuanfang, nachdem Eva monatelang unter den Nachstellungen eines Psychopathen zu leiden hatte. Anfangs scheint das junge Paar in dem kleinen Haus am Deich seinen Frieden gefunden zu haben, die Menschen in der Nachbarschaft erweisen sich als exzentrisch, aber liebenswert. Doch irgendetwas scheint mit dem Haus nicht in Ordnung zu sein, und schon bald muss Eva erkennen, dass die Dämonen der Vergangenheit erneut vor der Tür stehen...


Vorneweg: Auf dieses Buch habe ich mich ganz besonders gefreut. Es war ein Geschenk meines Liebsten der ja momentan bekanntermaßen an der Nordseeküste lebt. Sozusagen quasi eine Mischung aus Heimatroman und Krimi.
Und zugegeben, es hilft wirklich ungemein wenn man all die genannten Orte tatsächlich kennt und ich habe mich das ein und andere mal wirklich gefühlt als wäre auch ich dort schon zu Hause. So ist es nun nicht überraschend, dass ich an nicht mal 2 Tagen das Buch verschlungen hab.


Aber nun zum Buch: 
Der Schreibstil ist flüssig auch dank kurzer Sätze. Die Landschaft und Umgebung ist herrlich umschrieben. Auch für jemanden der die Gegend nicht kennt sicherlich schön vorstellbar wie idyllisch das Leben dort hoch im Norden auf den Dörfern ist. 
Die unterschiedlichen Sichtweisen aus denen Hendrik Berg schreibt sind in keinster Form verwirrend und springen auch niemals wirr in der Zeit umher. Man ist immer mitten im Geschehen und ich kam mir teilweise vor wie in einem Film wo die Szene plötzlich gewechselt wurde und ein anderer Schauspieler an der Reihe war. 
Hendrik Berg liebt das Extreme. Das merkt man in seinen Ausführungen wenn er aus Sicht von Stein schreibt, dem Stalker von Eva. Schroffe, brutale Ausdrucksweise und Ausführungen - aber eben verdammt authentisch! Einzig allein die sexuell gedanklichen Ausschweife des Mannes Till sind vielleicht einen Tick zu viel. (Und auch, dass es jedesmal die Frau ist, die als die "Böse" dargestellt wird weil sie den armen Kerl verführen will)

Wie es sich für Nordfriesland gehört darf natürlich auch ein wenig mystisches Spuken nicht fehlen. Somit befinden wir uns mit der Geschichte nicht nur in der Gegenwart sondern auch in der Vergangenheit ca. 150 Jahre vorher. Allerdings fand ich das teilweise doch ein bisschen zu, sagen wir, überdreht. Vor allem im finalen Höhepunkt hatte ich Schwierigkeiten zu folgen aus welcher Perspektive nun eigentlich erzählt wird. Das, aber auch nur das, lässt mich einen Stern abziehen. Vielleicht hätte man die "Gespenstergeschichten" rund um Kleebüll auch noch mehr ausbauen müssen, so dass diese etwas runder geworden wären. Warum zum Beispiel sehen auf einmal so viele Dorfbewohner den "schwarzen Mann"?

Somit von mir 4 von 5 Sternen

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